Am 3.2.2015 hat die GEW die bildungspolitischen SprecherInnen der Bürgerschaftsfraktionen ins Curiohaus eingeladen, um mit ihnen über die GEW-Leitlinien zur Bürgerschaftswahl zu diskutieren. Es galt mit Stefanie v. Berg (GRÜNE), Katja Steffens (CDU) in Vertretung für Karin Prien, Dora Heyenn (LINKE), Lars Holster (SPD) und Daniel Oetzel (FDP) in Vertretung für Anna v. Treuenfels zu den Themen Inklusion, Arbeitszeit, Schulstruktur, LehrerInnenbildung, Berufs- und Studienorientierung und Ganztag nicht nur ins Gespräch zu kommen, sondern zu prüfen, bei welchen Forderungen wir mit Unterstützung rechnen können.
An vielen Punkten wurden noch einmal die bereits im Wahlkampf verlautbarten Stellungnahmen wiederholt. Lars Holster konnte sich unserer Forderung nach 550 Stellen für eine gelingende Inklusion nicht anschließen, sondern vertrat die Haltung unseres Senators, dass die 60 weiteren Stellen ausreichen müssen. Stefanie v. Berg wies auf den Inklusionsfonds hin, der ca. 250 weitere Stellen möglich mache. Dora Heyenn konnte sich unserer Forderung anschließen, so wie sie noch einmal deutlich machte, dass gute Schule nicht zum Nulltarif zu haben sei und angesichts einer so starken sozialen Spaltung in der Stadt, die Schule besondere Aufgaben zu leisten habe. Die gesamte Diskussion ist hier nicht wiederzugeben, deshalb sei auf die letzte hlz verwiesen, in der eine Synopse der Stellungnahmen der verschiedenen Parteien zu diesen Themen abgedruckt ist.
An zwei Stellen gab es eine gewisse Einigkeit unter den SchulpolitikerInnen: Den von Anfang an bedarfsdeckenden Unterricht der ReferendarInnen haben alle kritisiert und die Meinung vertreten, dort muss im Sinne einer guten Ausbildung nachgebessert werden. Außerdem haben alle die Belastung der KollegInnen an den Schulen gesehen und eine Änderung der Arbeitszeitbemessung aufgrund der vielen neuen Aufgaben in Aussicht gestellt. Allerdings vertrat nur Dora Heyenn die Meinung, dass das AZM abgeschafft gehört, weil es ein Mehrarbeitszeitmodell sei. Die ca. 50 Kolleginnen und Kollegen, die unserer Einladung gefolgt waren, haben mit entsprechenden Fragen aus dem Publikum unseren Forderungen Nachdruck verliehen.
Jetzt – nach der Wahl - werden wir sehen, inwieweit SPD und GRÜNE gewillt sind im Rahmen der Koalitionsverhandlungen tatsächlich nachzubessern und entsprechende Ressourcen bereit zu stellen, um die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten und damit auch die Lernbedingungen für die SchülerInnen zu verbessern.