Die GEW unterstützt Forderung der SchülerInnenkammer vom 27.3.2020, die Prüfungen zumindest zu verschieben, und gibt deren Pressemitteilungen wieder:
skh vom 27.3.2020: Abi, MSA, ESA 2020 – Hamburg muss handeln! Die Prüfungen werden auch an geschlossenen Schulen stattfinden. Die SchülerInnenkammer Hamburg fordert die Schulbehörde auf, auf aktuellen Lage zu reagieren.
Hamburg ist aktuell das deutsche Epizentrum der Corona-Pandemie, dieser Umstand erfordert eine angemessene Handlung. “Es ist unser Ansicht nach unverantwortlich das Abitur in der jetzigen Situation regulär in Hamburg durchzuführen”, so der Landesvorsitzende der SchülerInnenkammer Hamburg, Henry Behrens. Es sprechen aktuell zu viele Faktoren gegen die reguläre Durchführung des Abitur in Hamburg, sowie die Durchführung der ESA und MSA Prüfungen. Es gibt Schülerinnen und Schüler welche zu Risikogruppen gehören und oder direkten Kontakt zu Personen aus Risikogruppen haben.
Gerade für SchülerInnen aus bildungsfernen Haushalten ist es schwierig sich richtig auf die bevorstehenden Prüfungen vorzubereiten. Dies trifft natürlich sowohl auf das Abitur als auch auf ESA und MSA zu. Es muss sichergestellt werden, dass alle SchülerInnen Zugang zu digitalen Endgeräten erhalten.
Hamburg ist Stadtstaat und hat damit grundsätzlich andere Voraussetzungen als Flächenstaaten, daher verlangen wir auch entsprechende Maßnahmen. Durch die hohe Anzahl von Infizierten und zum Teil sehr milden Symptomen, kann nicht sichergestellt werden, dass die Schülerinnen und Schüler sich gegenseitig nicht anstecken, auch mit hohen Sicherheitsmaßnahmen.
Die aktuellen Umstände sind besonders für jüngere Schülerinnen und Schüler, welche kurz vor den, aktuell oft vergessenen, MSA und ESA Prüfungen stehen, sehr schwer.
Deshalb fordert die SchülerInnenkammer Hamburg diese Prüfungen zunächst zu verschieben, bis sich die Lage in Hamburg einigermaßen beruhigt hat. Für die anstehende Abiturprüfungen, verweist die SchülerInnenkammer erneut auf ihre “Wahllösung”. Wir denken, dass es nur ein faires Abitur geben kann, wenn Rücksicht auf die besondere persönliche Situation der SchülerInnen genommen wird , deshalb sollen Hamburger AbiturientInnen die Wahl haben, ob sie die Prüfungen regulär schreiben wollen, ob sie die Vorabiturklausuren als Abiturklausur werten lassen wollen oder ihre Durchschnittsnote.
Da Niedersachsen inzwischen auch Maßnahmen ergriffen hat, fordern wir ebenfalls eine Reaktion der BSB!
skh vom 26.3.2020: SchülerInnenkammer lehnt den Beschluss der Kultusministerkonfernz ab!
Die Kultusministerkonferenz gab heute auf ihrer Pressekonferenz bekannt, die schriftlichen Abiturprüfungen werden wie geplant stattfinden. Die Prüfungen werden auch an geschlossenen Schulen stattfinden.
Aus Sicht der SchülerInnenkammer Hamburg vergisst die KMK bei ihrem Beschluss, dass viele Schüler durch das Corona-Virus nur eingeschränkt lernen können. Lerngruppen können nicht stattfinden und Besuche von Bibliotheken sind nicht möglich.
Über die praktischen Hindernisse hinaus sind einige Schüler psychisch zusätzlich durch das Corona-Virus belastet. Beispielsweise wenn sie selbst Teil der Risikogruppen sind oder Angehörige besonders gefährdet sind.
Die KMK gibt außerdem keine Auskunft darüber wie “Infektionsschutz” während der Prüfung im Detail aussehen soll. Sollte dieser nicht ausreichend gewährleistet werden, ist eine Infektion während der Prüfung nicht auszuschließen.
Aus den genannten Gründen beurteilt die SKH die Durchführungen der Abiturprüfungen als unverantwortlich.
Damit die SchülerInnen dieses Jahr dennoch einen vollwertigen Abschluss erhalten können, rät die SKH zu einer Wahllösung.
Hierbei könnten die Abiturienten je nach ihrer individuellen Situation zwischen drei Verfahren entscheiden.
Sie können das Abitur wie geplant in Form einer schriftlichen Prüfung ablegen. Sie haben aber auch die Möglichkeit die Vorabiturprüfungen anstelle der Hauptprüfung werten zulassen oder aber ein sogenanntes “Durchschnittsabitur” zu erhalten.
Diese Lösung ermöglicht jedem Schüler das Abitur zu erhalten trotz der aktuellen Lage und individuellen Problemen, welche aus dem Corona-Virus hervorgehen.
Weitere Infos unter www.skh.de