ABGESAGT
Deutschland 2019/2020: Rassistische Überzeugungen und Ideen haben Konjunktur und sind vom rechten Rand bis in die Mitte der Gesellschaft etabliert. Sie finden ihren deutlichen Widerhall auf der Straße, wie zum Beispiel bei „Pegida“, und in nahezu allen deutschen Parlamenten. Ihre Protagonist*innen vertreten offen völkische und faschistische Positionen und propagieren in aggressiver Sprache eine Ausgrenzungskultur des Hasses.
Enge personelle Verknüpfungen ermöglichen über die Parlamente hinaus den Schulterschluss von Neonazis und Rechtsradikalen mit sich bürgerlich gebenden Kräften. Nicht nur bei der jüngsten Wahl im thüringischen Parlament wurden hierbei die parteiübergreifenden Verbindungen und Anknüpfungspunkte in der „bürgerlichen Mitte“ deutlich.
Gleichzeitig fordert rechter Terror schon seit Jahrzehnten zahlreiche Todesopfer. Zuletzt wurden in Halle drei Menschen getötet, wobei nur durch Glück eine deutlich größere Opferzahl verhindert wurde. Die Täter berufen sich dabei häufig auf „Umvolkungs“-Theorien, die mittlerweile auch im Bundestag vertreten werden.
Vor Ort in Hamburg geraten Bildungs- und Kultureinrichtungen immer mehr für ihre demokratisch-antidiskriminierenden Ansätze unter Druck und werden durch eine rechte Partei von einem Papier- krieg überzogen; es erfolgt der Versuch, sie unter dem Deckmantel der „Neutralität“ für ihre antifaschistische Haltung zu kriminalisieren.
Dieser Rechtsruck der Gesamtgesellschaft motiviert Demokrat*innen jedoch auch zu verstärktem Engagement, politisiert junge Menschen, fordert Protest und Solidarität heraus, um deutlich zu machen:
Wir sind mehr.
In diesem Sinne versteht sich die Einladung zu dieser Veranstaltung.
Andreas Speit, Journalist, Autor zahlreicher Bücher über Rechtsextremismus und Szenekenner, wird an diesem Abend Einblicke in die Entwicklung des rechten Randes geben. Mit Bildmaterial und Zitaten wird er über aktuelle Positionen, Strategien und Strukturen berichten und aufzeigen, welche Organisationen, Gruppierungen und Parteien momentan Schnittstellen der Vernetzung darstellen.
Wie viele andere Schulen, die sich gegen rechte Angriffe gewehrt haben, waren die Ida Ehre Schule und die Max Brauer Schule im letzten Jahr Zielscheibe von rechten Spitzeleien und politischen Angriffen. Mit dieser Veranstaltung (zwei Orte, zwei Termine, eine Botschaft) signalisieren die beiden GEW-Betriebsgruppen der Schulen den Schulterschluss:
WIR LASSEN UNS NICHT EINSCHÜCHTERN, SOLIDARISIEREN UNS MIT BETROFFENEN RECHTER ANGRIFFE UND ZEIGEN GEMEINSAM HALTUNG STATT ZURÜCKHALTUNG
Mo. 23. März 2020 19 Uhr, Ida Ehre Schule, Oberstufenhaus, Lehmweg 14
Di. 24. März 2020 19 Uhr Max Brauer Schule, MBS Aula, Bei der Paul-Gerhardt-Kirche 1-3
Flyer und Plakat finden sich im Anhang und können über die GEW Geschäftsstelle bezogen werden.