Die GEW begrüßt grundsätzlich die Verständigung von Bund und Ländern zum Startchancenprogramm. Mit dem Programm werden in den kommenden zehn Jahren ab dem Schuljahr 2024/25 bundesweit 4.000 Schulen mit einer sozioökonomisch benachteiligten Schülerschaft unterstützt.
Hamburg erhält über die zehnjährige Laufzeit des Programms zusätzlich 215 Millionen Euro. Mit den zusätzlichen Mitteln wolle Hamburg bestehende Programme wie die Sprachförderung, die Lernförderung oder das Programm „23+ Starke Schulen" ausbauen, aber auch neue Maßnahmen für mehr Chancengerechtigkeit auf den Weg bringen, so die Senatorin.
In Hamburg werden voraussichtlich etwa 80 bis 90 Schulen mit bis zu 45.000 Schülerinnen und Schülern am Programm Startchancen teilnehmen. Nach den Vorgaben des Programms werden 60 Prozent Grundschulen und 40 Prozent weiterführende Schulen, darunter auch einige berufsbildende Schulen, teilnehmen. Da Hamburg über einen Sozialindex für Schulen verfügt, ist es sehr einfach, die am stärksten betroffenen Schulen zu identifizieren: In erster Linie sind dies Schulen mit Sozialindex 1 und 2 (sozioökonomisch benachteiligte oder stark benachteiligte Schülerschaft), bei den berufsbildenden Schulen vor allem solche mit einem hohen Anteil an Schülerinnen und Schülern in der Ausbildungsvorbereitung (AV).
„Die GEW begrüßt grundsätzlich die Einigung von Bund und Ländern auf das Startchancenprogramm. Allerdings ist festzustellen, dass die zur Verfügung gestellten Mittel deutlich zu gering sind und der Anteil der Mittel, die bedarfsgerecht verteilt werden, viel zu gering ist. Zudem tauchen die speziellen Sonderschulen und die regionalen Bildungs- und Beratungszentren (ReBBZ), nicht auf. Wir erwarten eine deutliche Aussage der Schulbehörde, inwiefern diese Schulformen ebenfalls vom Startchancen-Programm profitieren. Für Hamburg erwarten wir, dass die Schulen und Schulleitungen bei der Administration des Programms, der Schulentwicklung, der pädagogischen Umsetzung und durch Fortbildung sowie mit zeitlichen Ressourcen unterstützt werden. Es ist wichtig, dass Schulen nicht immer wieder an Zeit- und Kompetenzmangel scheitern. Denn das Programm richtet sich gerade an die Schulen, die häufig besonders unter dem Lehrermangel leiden. Positiv ist, dass sich das Programm bei der Auswahl der Schulen auf den Primarbereich konzentriert und die Kriterien ‚Armutsgefährdung‘ und ‚Migrationshintergrund‘ ausschlaggebend für die Auswahl der zu fördernden Schulen sind“, so Sven Quiring, Vorsitzender der GEW Hamburg.
Foto: S. Hofschlaeger / pixelio.de
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