Alternativen zum Hamburger Religionsunterricht in der Grundschule – Niedersachsen macht’s vor!

Das Hamburger Modell des „Religionsunterrichts für alle“ ist schon seit längerer Zeit in der Kritik, insbesondere aber nach der Einführung des neuen Bildungsplans Religion für die Grundschule. Das Problem, dass konfessionsfreie Kinder zu wenig Berücksichtigung finden, weil das Lernen im Dialog hier einseitig als interreligiöses Lernen konzipiert ist, hat den Diskussionsprozess über die Schaffung einer Alternativen zum Religionsunterricht weiter intensiviert. Denn während es in fast allen Bundesländern ein Alternativfach zum Religionsunterricht in der Grundschule gibt, bildet Hamburg – zusammen mit dem Saarland – nach wie vor das Schlusslicht. Zuletzt hat sich das Nachbarland Niedersachsen auf den Weg gemacht, mit der Einführung des neuen Fachs Werte und Normen (WuN) in der Grundschule ein eigenes Bildungsangebot für konfessionsfreie Kinder zu machen. Wie kam es dazu? Wie sieht das Fach aus? Welche Erfahrungen wurden seit der Erprobungsphase im Schuljahr 2017/18 damit gemacht?

Der Arbeitskreis „Philosophie und Religion“ (AKPuR) der GEW Hamburg lädt ein zu einer Informationsveranstaltung am Donnerstag 9.11.2023, 17.00 – 19.00 Uhr ins Curiohaus, Rothenbaumchaussee 15, Raum ABC.

Als Referentinnen konnten die Kolleginnen Melanie Gehrmann und Jana Rodenbeck gewonnen werden, die an der Einführung des neuen Faches Werte und Normen in Niedersachsen von Anfang an beteiligt waren. Sie werden über Hintergrund und Geschichte der Einführung des neuen Fachs informieren, sie stellen Inhalte und Arbeitsformen vor

und geben Einblicke in die Ergebnisse der Erprobungsphasen und die bisherigen Erfahrungen mit dem neuen Fach.

Die Referentinnen

Melanie Gehrmann ist Schulleiterin an der Schillerschule (GS) in Goslar und hat an der ersten Erprobungsphase (2017-2018) sowohl als Referentin als auch als Lehrkraft teilgenommen und am ersten Curriculum für das neue Fach mitgearbeitet. Sie war dann maßgeblich im Veranstaltungsteam für die Durchführung der zweiten Erprobungsphase (2018-2021) zuständig.

Jana Rodenbeck hat an der zweiten Erprobungsphase als teilnehmende Lehrkraft mitgewirkt. Seit August 2022 ist sie neben der Arbeit als Lehrkraft als Fachberaterin für das Fach Werte und Normen an Grundschulen tätig. Sie hat zusammen mit Melanie Gehrmann bis Oktober 2022 in der Steuergruppe des Kultusministeriums zur Einführung von Werte und Normen sowie in der Kommission zur Erstellung der curricularen Vorgaben mitgewirkt.

Jörg Janköster  / pixelio.de