Lange haben die Vorschulkolleg*innen dafür gekämpft und nun endlich bewegt sich etwas in der Schulbehörde. Gerade informierte Senator Rabe, dass die Schulbehörde Lehrkräfte in der Funktion als Vorschulklassenleitung mit Wirkung zum 1.August 2023 regelhaft in die E10 eingruppieren wird.
„Ein längst überfälliger Schritt“, so Sven Quiring, Vorsitzender der GEW-Hamburg. „Nicht nur sind die Vorschulkolleg*innen bislang als studierte Sozialpädagog*innen seit der Erhöhung der Gehälter im Sozial- und Erziehungsdienst die am schlechtesten bezahlte Gruppe von Akademiker*innen an der Schule. Innerhalb der Grundschulen sind sie dazu noch von der Aufwertung des Grundschullehramt ausgeschlossen – und damit in ihrer Bezahlung und in der Wertschätzung durch den Arbeitgeber komplett abgehängt. Nach mehreren aktiven Aktionsjahren der GEW Hamburg, vielen Gesprächen mit den politischen Entscheider*innen und Dank des großen Engagements aktiver GEW-Kolleg*innen haben wir nun einen wesentlichen Erfolg zu verzeichnen.“
Vorschullehrkräfte arbeiten nach eigenen Bildungsplänen an der Schnittstelle zwischen Elementar- und Schulpädagogik. Ihre Aufgabe ist es, sowohl Kinder im Vorschulalter umfassend zu fördern und sie auf die Schule vorzubereiten als auch Kindern, die zwar schulpflichtig aber nicht schulreif sind, mittels eines individuell zu gestaltenden pädagogischen Settings zu befähigen, ihren Entwicklungsrückstand aufzuholen und erfolgreich ihre Schulkarriere zu meistern. Dies geschieht in Gruppen von bis zu 23 Kindern und in der Regel mit nur einer Fachkraft im Raum. Dass hier noch weitere Schritte zur Verbesserung der Arbeitssituation sowohl für Kinder als auch für die Vorschulkolleg*innen notwendig sind, liegt auf der Hand.
„Die GEW Hamburg freut sich mit allen Kolleg*innen über den gemeinsam erreichten Erfolg. Er zeigt: Gewerkschaft lohnt sich! Das Erreichte ist ein Schritt in die richtige Richtung, der weitere folgen müssen: Notwendig ist, Vorschulklassen doppelt mit Pädagog*innen zu besetzen. Nur so kann die Förderung individuell gestaltet und Flexibilität ermöglicht werden. Darüber hinaus ist die Arbeit ein Fulltime-Job. Dass diese zeitaufwändige, intensive pädagogische Arbeit als Teilzeitstelle mit 85 Prozent gedeckelt ist, ist angesichts der damit verbundenen Aufgaben ein Skandal“, so Quiring.
Die GEW fordert volle Stellen für die Vorschularbeit, durchgängige Unterstützung der Kolleg*innen durch eine pädagogische Zweitkraft und analog zu anderen Lehrkräften die Möglichkeit der Verbeamtung.