Sprach-Kitas retten!!! Bund und Länder einigt euch!!! unter diesem Motto fand am bundesweiten Aktionstag für die Sprach-Kitas eine bunte, vielfältige Aktion HHger Kita Anbieter vor der Zentralbibliothek statt. Organisiert von dem Paritätischen Hamburg und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Unterstützt wird die Kampagne von den Elbkindern Vereinigung Hamburger Kitas, Kindermitte Hamburg, dem Diakonische Werk Hamburg, dem Alternativen Wohlfahrtsverband SOAL sowie dem (LEA), Landeselternausschuss.
Die Beteiligten haben mit dem Aufspannen von Regenbogen Regenschirmen zur Rettung der Sprach-Kitas, Bund und Länder aufgefordert, sich schnellstmöglich auf eine verlässliche Finanzierung und eine Fortsetzung der Sprach-Kitas zu einigen.
Knapp 300 Sprach-Kitas in Hamburg und mit ihnen die zusätzlichen Fachkräfte und nicht zuletzt die Kinder und Eltern warten auf Gewissheit darüber, ob es über das Jahr 2022 hinaus für sie als Sprach-Kitas weitergeht. Sabine Lafrentz von der GEW HH sagt: „Die derzeitige Unklarheit geht zu Lasten der Perspektive vieler Fachkräfte und der Situation in den Einrichtungen und zu Lasten der Kinder. Die Sprachfachkräfte dürfen nicht einfach in den Gruppendienst versetzt werden, um die Lücken zu stopfen oder noch schlimmer entlassen werden. Die pädagogischen Kräfte im Gruppendienst haben vielfältige Aufgaben und müssen ständig für andere mitarbeiten. Sie sind überlastet. Sie können nicht mal eben nebenbei auch noch die Sprachförderung schultern.“
Passiert ist seit der Verkündung des Endes wenig, Bund und Länder schieben sich gegenseitig die Verantwortung zu und verspielen damit wichtige Zeit, so die GEW und der Paritätische. Nicht mal auf einen geregelten Übergang konnten sich Bund und Länder bisher einigen.
Am Anfang der Woche ist das Ergebnis der Untersuchung der viertklässler veröffentlicht worden. Dort heißt es, dass die Kinder vielfach schlechter lesen und die deutsche Sprache anwenden können. Eine Empfehlung ist, früher und systematisch mit der Sprachförderung zu beginnen.
In dieser Situation ist es grob fahrlässig, bzw. schon vorsätzlich, dass der Bund die Sprachförderung kurzfristig beenden will, anstatt sie zu verstetigen. Ausgaben in anderen Bereichen sollen mal wieder durch Einsparungen im sozialen Bereich finanziert werden. Das Kita Qualitätsgesetz ist mit 4 Milliarden nicht ausreichend ausgestattet, wenn die Länder daraus die 185 Mio. pro Jahr für die Sprachförderung entnehmen sollen.
Der Misserfolg der Bildung von Millionen Kindern aus unterprivilegierten Familien wird somit bewusst in Kauf genommen. Das kann sich unser Staat auf Dauer nicht leisten.
Unser Kampf geht weiter: - nächster Treffpunkt 1.11. ab 17.30 Dammtor auf der Demo gegen Fachkräftemangel!!!
Fotos: Sabine Lafrentz