Die GEW begrüßt das umsichtige Vorgehen der Senatorin Melanie Leonhard. In verantwortbaren Schritten, immer mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen und unter Einbindung der Expert*innen vor Ort können nun mehr Kinder in die Kitas zurückkommen. Neben den Kindern, deren Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten, war es Kindern mit besonderem pädagogischem Bedarf und ab 22. April hinzukommend auch Kindern von Alleinerziehenden schon ermöglicht, ihre Kita wieder zu besuchen. Ab dem 18. Mai werden die Kinder in den Kitas erwartet, die nach den Sommerferien in die Vorschulklassen oder die Grundschule wechseln. Die nächsten Öffnungsschritte sollen am 8. Juni und am 29. Juni stattfinden, so dass dann alle 3- bis 6-jährigen Kita-Kinder wieder zurück in ihren Kitas sind.
„Den Schutz der Beschäftigen besonders zu berücksichtigen, lautet das Gebot der Stunde“, so Jens Kastner, Kita-Experte der GEW. „Niemanden ist damit gedient, wenn wir nun die Gesundheit der Kolleg*innen auf´s Spiel setzen. Abstandsgebote und Mund-Nase-Schutz sind in der Arbeit mit Elementarkindern schwerlich einzuhalten.“
Der langsame Anstieg der Kinderzahlen erlaubt es den Kita-Trägern, die risikobehafteten älteren Beschäftigten und Beschäftigte mit Vorerkrankungen nicht in die direkte Arbeit am Kind einzusetzen.
„Wir sprechen allen Kolleginnen und Kollegen unseren Dank für ihren besonderen Einsatz, die zusätzliche Übernahme von Diensten und auf diese Art gelebte Solidarität gegenüber ihren älteren und vorerkrankten Kolleg*innen aus, die zu ihrem eigenen Schutz im Zweifel zu Hause bleiben (müssen)“, so Anja Bensinger-Stolze, GEW-Vorsitzende.
Wenn nach einer Infektion mit dem Corona-Virus Folgeschäden entstehen, so muss auch für die Beschäftigten in den Kitas gelten, dass um die Anerkennung als Berufskrankheit nicht erst vor Gericht gestritten werden muss. Maßvolle Steigerung der Kinderzahlen, Überlassung von Gestaltungsspielraum zur Bewertung und Umsetzung der Öffnungsmöglichkeiten durch die Leitungen vor Ort, Einsatz des Personals unter gesundheitlichen Risikoerwägungen, - so kann der vorsichtige Weg zur Lockerung bis hin zum Wegfall der Einschränkungen ohne Hast und Drängen gelingen.
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