Ein erster Schritt ist getan. Mit Kita-Plus geht es in Hamburg ab Januar 2024 dauerhaft weiter und damit werden auch die Sprach-Kitas aufgefangen und können ihre gute Arbeit fortsetzen. Das haben die Beschäftigten mit Verdi und GEW und die Eltern mit dem LEA gemeinsam mit ihren vielfältigen Aktionen erreicht.
Das neue Landesprogramm soll sozial benachteiligten Familien mit nichtdeutscher Familiensprache und Kindern mit dringendem Förderbedarf zugute kommen.
Hamburg übernimmt nach Angaben der Sozialsenatorin die 9 Millionen Euro jährlich vom Bund für den Erhalt der Sprach-Kitas und investiert für das neue Landesprogramm weitere 21 Millionen Euro. Bis zu 444 Kitas in Hamburg sollen davon profitieren.
Sabine Lafrentz, Kita-Expertin der GEW, kommentiert: "Diese Entwicklung ist ein Erfolg des gemeinsamen Handelns. Es bleibt zu prüfen, ob sich hinter den 30 Millionen nicht doch Kürzungen verbergen und wie Tarifsteigerungen und Preiserhöhungen in der finanziellen Entwicklung der nächsten Jahre berücksichtigt werden."
Das neue Programm soll aus 3 Förderstufen mit unterschiedlicher personeller Ausstattung bestehen:
- Kita-Plus 1: +16% der Erziehungskräfte im Krippen- und Elementarbereich
- Kita-Plus 2: +12% der Erziehungskräfte im Krippen- und Elementarbereich
- Kita-Plus 3: +04% der Erziehungskräfte im Krippen- und Elementarbereich
Positiv ist, dass die Kita-Träger an dem Prozess beteiligt waren, aber die Kolleg*innen vor Ort, die für die Umsetzung sorgen, sind bisher scheinbar nicht beteiligt. Nach welchen Kriterien die bisher beteiligten Kitas in die Förderstufen eingeteilt werden und wie mit Neuanträgen umgegangen wird, ist noch nicht bekannt.
"Deshalb gilt es jetzt, die Kriterien zu prüfen und dafür zu sorgen, dass eure Kitas entsprechend berücksichtigt werden. Es wird in Hamburg immer Kitas geben, die Kita-Plus-Arbeit leisten müssen, um dem Betreuungs- und Bildungsanspruch der Kinder gerecht zu werden, gerade in Zeiten wachsender Armut. Und es wird immer Kitas in Hamburg geben, in denen aus den unterschiedlichsten Gründen eine vielfältige Sprachförderung notwendig ist, um den Kindern den Schlüssel zur Welt zu geben. Diese Arbeit braucht Verlässlichkeit und Kontinuität und nicht jedes Jahr das Zittern um die Verlängerung", so Sabine Lafrentz.
Positiv ist auch die Finanzierung von Fachberatung und Funktionsstunden für die Qualitätsentwicklung. Damit wird festgeschrieben, was im Rahmen des Programms geleistet werden muss und dass die zusätzlichen Erzieherinnen und Erzieher nicht als Personalreserve eingesetzt werden dürfen.