Anlässlich der Herbsttagung von IWF und Weltbank von Freitag bis Sonntag in Washington rufen mehr als 100 internationale Organisationen die beiden Institutionen dazu auf, die weltweite Ungleichheit endlich zu beenden. Die GEW unterstützt den Aufruf.
133 Organisationen aus der ganzen Welt - darunter die Bildungsinternationale (BI), Greenpeace und Oxfam – haben sich in dem Bündnis „Fight Inequality Alliance“ zusammengetan und fordern die Weltbank und den Internationalen Währungsfonds (IWF) in einem offenen Brief auf, Ungleichheit endlich zu bekämpfen statt sie weiter zu vergrößern. Konkret verlangt das Bündnis, Weltbank und IWF sollten sicherstellen, dass alle ihre Aktivitäten und Praktiken dazu dienten, die ökonomische Ungleichheit zu verringern. Die GEW hat den Brief ebenfalls unterzeichnet und unterstützt die Forderungen. Am Wochenende kommen die beiden Wirtschaftsorganisationen zu ihrer Herbsttagung in Washington zusammen.
In dem Aufruf der „Fight Inequality Alliance“ heißt es unter anderem: „Die meisten Menschen leben in einem Land, in dem sich die Schere zwischen Arm und Reich vergrößert hat, oft sehr schnell und in großem Ausmaß. Ungleichheit bedroht unsere Demokratien, zerstört unsere Politik und untergräbt unsere Wirtschaft. Sie hat zu einer immensen Konzentration von Reichtum geführt, während Hunderte Millionen hungern. Ohne Anstrengung, diese Ungleichheit schnellstens zu verringern, werden wir die gerechte, gleiche und nachhaltige Welt, die wir brauchen, nie erreichen.“
Zwei Kernforderungen des offenen Briefs: Erstens müssten Weltbank und IWF ihre interne Struktur ändern, um nicht weiter von den Industriestaaten dominiert zu werden. Zudem müsse die Zivilgesellschaft in Entscheidungsprozesse einbezogen werden, um sicherzustellen, dass auch die Armen und Schwachen gehört würden. Zweitens müsse es einen Bruch mit dem neoliberalen Wirtschaftsmodell geben, das Ungleichheiten massiv vertieft habe. Dazu könnten die Kreditvergaberichtlinien für IWF und Weltbank so geändert werden, dass jede Operation auf eine mögliche Verschärfung der Ungleichheit geprüft werde. Wer die Allianz unterstützen will, kann auch an dem Thunderclap teilnehmen, mit dem die Forderungen in den sozialen Medien verbreitet werden.
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