Die GEW Hamburg gratuliert der Uni Hamburg zum Erwerb des Status einer Exzellenzuniversität. Zugleich fordert die GEW die nun sogenannte Eliteuniversität auf, die Fördergelder für unbefristete Beschäftigungsverhältnisse mit ihren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern einzusetzen.
Die GEW befürchtet durch die mit Fördergeldern in Millionenhöhe verbundene neue Exzellenzstrategie von Bund und Ländern noch unsicherere Perspektiven für viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Wenn Universitäten mehr Geld bekämen, führe das in der Regel dazu, dass sie dieses für befristete Beschäftigungsverhältnisse verwendeten. Zwar laufe die Exzellenzstrategie auf unbestimmte Zeit, doch alle sieben Jahre werde evaluiert, und die Unis müssten sich neu bewerben. Dann bestehe das Risiko, dass Projekte wegfielen oder der Hochschule der Exzellenzstatus entzogen werde. „Dieses Risiko geben die Unis eins zu eins an ihre Beschäftigten weiter“, kritisiert Fredrik Dehnerdt, der stellvertretende Vorsitzende der GEW Hamburg. „Tausende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden auf die Straße gesetzt, wenn ihr Projekt nicht weiter gefördert wird.“
Der GEW-Vize fordert, da die Förderung der Exzellenzcluster und -universitäten auf Dauer angelegt sei, wäre es „folgerichtig, die Fördermittel für eine nachhaltige und stabile Beschäftigung einzusetzen – Dauerstellen für Daueraufgaben“. Die GEW verlangt darüber hinaus statt immer neuer und befristeter Sonderprogramme eine ausreichende und nachhaltige Grundfinanzierung der Hochschulen durch Bund und Länder, damit diese sich nicht ständig den Anforderungen von Drittmittelgebern unterwerfen müssten. Mit dem Hochschulpakt-Nachfolgeprogramm werde dies zwar getan, doch sei dieses unterfinanziert und werde nicht regelmäßig angehoben, moniert Dehnerdt.
Auch ein im internationalen Vergleich großer Vorteil des deutschen Hochschulsystems werde mit der Exzellenzstrategie aufs Spiel gesetzt, warnte der Experte. „Bei uns hat es bisher keine Rolle gespielt, ob man in Dresden oder Aachen oder Flensburg oder Konstanz seinen Abschluss macht. Man wusste, überall wird gut gelehrt und gute Forschung gemacht.“ Jetzt werde jedoch versucht, „künstlich einen Wettbewerb ins System zu bringen“. Neben Eliteunis würden Hochschulen für die breite Masse geschaffen. „Das ist der falsche Ansatz."
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