Studentische Beschäftigte bilden an den Universitäten und Hochschulen aktuell das unterste Glied in der Reihe prekärer Beschäftigungsverhältnisse in der Wissenschaft. Während die Kampagne #IchBinHanna vor allem aus der Perspektive des akademischen Mittelbaus geführt wird, kämpft die bundesweite TVStud-Bewegung für die Tarifierung von Studentischen Beschäftigten. Diese finanzieren sich ihr Studium durch die Arbeit als Studentische/ Wissenschaftliche Hilfskräfte an Lehrstühlen, in Drittmittel-Projekten oder als Tutor*innen in der Lehre.
Um wie viele Beschäftigte es sich dabei deutschlandweit handelt, ist schwer zu sagen. Während das Statistische Bundesamt von ca. 136.000 Studentischen Beschäftigten ausgeht, schätzen andere die Zahlen mit bis zu 400.000 Studentischen Beschäftigten weitaus höher ein. Auch die Stadt Hamburg weiß nicht genau, wie viele Hilfskräfte und Tutor*innen sie eigentlich beschäftigt. Gezählt werden lediglich Arbeitsverträge, nicht Personen – und da der Lohn sehr gering ausfällt, haben viele von ihnen mehrere Verträge.
Studentische Beschäftigte sind vom Tarifvertrag der Länder (TV-L), der für alle anderen Beschäftigten der Universität gilt, ausgeschlossen. Als ›Sachmittel‹ abgerechnet, werden sie nicht einmal in Personalstatistiken der Länder erfasst. Das zeigt, wie wenig Interesse und Wertschätzung für diese Beschäftigtengruppe und ihren Arbeitsalltag vorhanden ist, obwohl ohne sie Forschung und Lehre nicht möglich wären.
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Svea Gruber, Heidi Heil und Merle Koch
Der vollständige Artikel findet sich in der hlz 7-8/2023, S. 16 f.
Foto: Auftaktkonferenz der bundesweiten TVStud-Initiativen, Februar 2023 in Göttingen (Kay Herschelmann)