Am Anfang stand ein Skandal: Als die "Gesellschaft der Freunde des vaterländischen Schul- und Erziehungswesens", die Organisation der Hamburger Volkschullehrer, an der Rothenbaumchaussee 1908 ein Grundstück für ihr Vereinshaus erwerben wollte, versuchte die Bau- und Finanzdeputation auf Druck wohlhabender Bürger aus Harvestehude, dieses Vorhaben zu verhindern. Erst die Drohung mit einer Protestversammlung der Hamburger Volksschullehrer ließ die Deputation einlenken.
So konnte das Curiohaus, benannt nach Johann Carl Daniel Curio, dem Gründer der 1805 ins Leben gerufenen "Gesellschaft der Freunde des vaterländischen Schul- und Erziehungswesens", am 4.11.1911 feierlich eröffnet werden. Es diente als Versammlungsstätte der Volksschullehrer, für Veranstaltungen und Fortbildungen, aber auch für Kulturveranstaltungen.
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde die "Gesellschaft" gleichgeschaltet und das Curiohaus für den "Nationalsozialistischen Lehrerbund" annektiert. Mit Ende des Krieges wurde das Haus von der Britischen Besatzungsmacht beschlagnahmt, bis 1950 fanden NS-Kriegsverbrecherprozesse dort statt, unter anderem gegen die Mörder der Kinder vom Bullenhuser Damm.
Danach wurde das Curiohaus an die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft gegeben, in der die "Gesellschaft der Freunde" aufgegangen war. Es diente fortan als Ball- und Veranstaltungssaal sowie bis in die Neunziger Jahre als Mensa des Studierendenwerks. 1998 wurde es grundlegend saniert. Heute wird es von einem Catering-Unternehmen betrieben.
Nach wie vor aber gilt das Curiohaus bzw. sein Rückgebäude als Herz der GEW, in dem zahlreiche gewerkschaftliche Versammlungen und Veranstaltungen der GEW stattfinden.