Das neue Jahr hat bewegt begonnen: Deutschland steht auf! Die Zahlen der Teilnehmer*innen an den Protesten gegen Rechtsextremismus und Remigrationsphantasien allein in Hamburg sind beeindruckend. Sie bestärken die Mitglieder der GEW und natürlich auch uns Vorsitzende, diese Bewegung weiter voranzutreiben, zu fördern und den Diskurs innerhalb der Gewerkschaften und auch nach außen zu suchen und zu führen. Demokratie zu leben und erlebbar zu machen, ist für uns als Bildungsgewerkschaft immanent! Gelegenheit dazu gab es bereits bei der innergewerkschaftlichen Diskussionsveranstaltung zum Thema „Rechtsoffenheit“ Anfang Januar. Die rege Teilnahme und die teilweise emotional geführten Beiträge dort zeigen, dass ein solcher Austausch wichtig und an der Zeit ist.
Erfolgreiche Kampagne: Zeit für echte Zeit!
Zeit auch für echte Zeit! Die GEW-Kampagne „Zeit für echte Zeit!“ zur Arbeitszeit- und Belastungsstudie der Kooperationsstelle der Universität Göttingen war im ersten Ziel erfolgreich: über 1800 Teilnehmende und über 200 engagierte Multiplikator*innen an den fast zu hundert Prozent teilnehmenden Stadtteilschulen und Gymnasien! Welch eine Durchschlagskraft! Die Notwendigkeit einer Überarbeitung lag auf der Hand und wurde lange gefordert: 13 Jahre lang hat Schulsenator Ties Rabe die Chance dazu vertan. Nun ist er im Januar vorzeitig und unerwartet aus dem Amt geschieden. Wir Vorsitzenden wünschen dem Kollegen Ties Rabe für seinen neuen Lebensabschnitt alles Gute, vor allem Gesundheit. Die GEW gratuliert Ksenija Bekeris zu ihrem neuen Amt als Schulsenatorin und wird weiterhin kritisch und konstruktiv verfolgen, wie sie die Dinge in der BSB bewegen wird.
Tarifabschluss im TVL und Ausblick für Hamburg
Nach 16 Warnstreiktagen, einschließlich unseres großen Bildungsstreiks am 28.11. in Hamburg, kam es kurz vor den Weihnachtsfeiertagen doch noch zu einem Tarifabschluss im TVL. Auch hier noch einmal unser Dank an alle aktiven Kolleginnen! In der GEW-Hamburg wurde der Abschluss inzwischen ausgiebig diskutiert. Erfreulich war, dass der Anschluss an den TVÖD gehalten wurde, auch die Inflationspauschale zum Jahreswechsel wird das eine oder andere Loch gestopft haben. Als GEW Hamburg müssen wir aber feststellen, dass viele Themen, für die wir hier in Hamburg auf die Straße gegangen sind (TV Stud, Lehrkräfteentgeltordnung, Aufwertung der Schultherapeutinnen, stufengleiche Höhergruppierung) nicht oder nur sehr wenig in den Abschluss eingeflossen sind. Hier gilt es nun zu schauen, wie es weitergeht.
Prekäre Arbeitsbedingungen in der Erwachsenenbildung
„Stadt der guten Arbeit" ist eine zentrale Forderung des rot-grünen Hamburger Koalitionsvertrages 2020. Nicht so in der Erwachsenenbildung. Hier arbeiten viele Lehrkräfte weitgehend prekär, das heißt zu schlechten Honoraren und Löhnen, ohne soziale Absicherung wie Kranken- oder Rentenversicherung, ohne Tarifverträge. Das ist miese Arbeit! Die Lehrerinnen und Lehrer und die GEW als ihre Gewerkschaft sind nicht bereit, dies länger hinzunehmen und haben dies auf einer eindrucksvollen Demonstration am 29. Januar deutlich gemacht, an der auch die DGB-Vorsitzende Tanja Chawla als Rednerin teilnahm.
Sven Quiring, Yvonne Heimbüchel, Bodo Haß