Die Erwachsenenbildung ist von der Anzahl der Beschäftigten her ein ähnlich großer Bereich wie der schulische Sektor. Aber sie steht in der öffentlichen Wahrnehmung noch immer viel zu weit im Hintergrund. Sie hat außerhalb der bildungspolitischen Organisationen, des Unternehmensverbandes und der Gewerkschaften keine gesellschaftlich mächtige Lobby und verfügt auch über keine Traktoren, mit denen sie die öffentliche Infrastruktur lahmlegen könnte.
Trotzdem ist es uns als GEW Hamburg gelungen, mit vielfältigen Aktionen – darunter mehreren Demonstrationen, zuletzt mit mehr als 300 Beschäftigten – die Lage der Erwachsenenbildung in die Medien und in die öffentliche und politische Diskussion zu bringen, sowohl in Hamburg als auch bundesweit. Diesen Weg werden wir weitergehen, zumal viele Kolleg*innen aus der Branche sich durch unsere Aktionen ermutigt fühlen.
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Die in der Erwachsenenbildung Beschäftigten leisten mit ihrem anspruchsvollen pädagogischen Tun einen enorm wichtigen Beitrag: Sie sorgen im staatlichen (und gesellschaftlichen) Auftrag dafür, dass Erwerbslose wieder Beschäftigung finden, gesundheitlich Eingeschränkte einen guten beruflichen Neustart wagen können und Menschen mit Migrations- und Fluchthintergrund sprachlich und kulturell in den Arbeitsmarkt integriert werden können. Und doch sind sie damit konfrontiert, dass die Bundes- und Landesregierungen und die sie tragenden politischen Akteure diesen Bereich chronisch vernachlässigen und ökonomisch so ausstatten, dass die große Mehrzahl der Lehrenden in diesem Bereich der Erwachsenenbildung in Strukturen arbeiten, die durch Verhältnisse des Working Poor geprägt sind.
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Sven Quiring, Vorsitzender der GEW Hamburg
Der vollständige Artikel findet sich in der hlz 3-4/2024, S. 26.