Aktuell wird schulisches Lernen auf E-Learning umgestellt. Doch die Voraussetzungen und die Zugänge sind für die Kinder und Jugendlichen je nach sozialer Herkunft und sonstigem Hintergrund sehr unterschiedlich. Es ist zu befürchten, dass sich bestehende soziale Benachteiligungen unter den aktuellen Bedingungen noch verschärfen. Digitaler Unterricht bevorzugt jene, die eh schon privilegiert sind. Daher fordert die GEW Maßnahmen, um Benachteiligte nicht noch weiter abzuhängen und sieht eine Lösung darin, die digitale Infrastruktur deutlich und nachhaltig ausbauen.
"Ärmeren Schülerinnen und Schülern fehlt oft die nötige digitale Infrastruktur, um zu Hause lernen zu können. Wenn überhaupt ein Computer vorhanden ist, müssen sich in ärmeren Familien mehrere Kinder ein Gerät teilen. Dringend und sozial geboten sind daher Maßnahmen, damit durch das E-Learning die bestehenden sozialen Ungleichheiten nicht noch weiter verschärft werden. Wichtig ist, dass jede Schülerin und jeder Schüler der weiterführenden Schulen einen Laptop mit Druckmöglichkeit und Datenvolumen hat. Hierfür sollten spontan Mittel bereitgestellt werden. Auch rächt sich, dass Hamburg es bisher nicht geschafft hat, eine Online-Lernplattform zu etablieren. Angesichts einer Verschiebung hin zu digitalen Lernorten scheint der Ausbau der öffentlichen digitalen Infrastruktur eine sinnvolle konkrete Maßnahme zu sein“, so Anja Bensinger-Stolze, Vorsitzende der GEW Hamburg.
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