Der offene Rassismus von Rechten ist ein akutes Problem in Deutschland. Ein nicht weniger großes Problem ist allerdings der oft viel leiser daherkommende institutionelle Rassismus. Auch in der Schule gibt es ihn, wie eine aktuelle Studie der Universität Mannheim (2018) erneut zeigt: Die fiktiven Schüler Max und Murat schreiben ein Diktat - bei gleicher Fehlerzahl werden sie trotzdem von den teilnehmenden Lehramtsstudierenden unterschiedlich bewertet. Dass Murat bei gleicher Fehlerzahl eine halbe Note schlechter abschneidet, hängt laut Studie mit seinem Namen zusammen. Die strukturelle Benachteiligung von Kindern mit Migrationsgeschichte zeigt sich auch darin, dass mittlerweile die Hälfte der Hamburger Kinder auf eine Migrationsgeschichte in ihrer Familie aufbauen können, aber nur ein Viertel der Hamburger Refrendar*innen 2017 diese Erfahrung teilte.
Rassistische Stereotype, Bilder und Vorurteile prägen unseren Alltag. Bei den Betroffenen verursachen sie Stress, der unter die Haut geht und krank machen kann; diejenigen, die diesen Stress auslösen, bemerken die Auswirkungen des zugrunde liegenden Machtverhältnisses oft nicht einmal. Wir wollen, dass sich das ändert! Kitas, Schulen und andere Bildungseinrichtungen sind zentrale Orte in unserer Gesellschaft, also müssen wir hier ansetzen.
Im Rahmen des Festivals "Die Organe der Veddel" (15.-30.09.2018) thematisiert die Poliklinik Veddel den Zusammenhang zwischen dem Auge, Rassismus und Gesundheit.
Wir freuen uns, Sie als Bildungsarbeiter*innen am Mittwoch, dem 19.09.2018, zu einem rassismuskritischen Sensibilisierungsworkshop mit Ilinder Bendler und Nadine Golly (KARFI) einladen zu können.
Wann: Mittwoch, 19.09.2018 14:30-18:00 Uhr
Wo: Gesundheitspavillon Poliklinik Veddel, neben S-Bahn Veddel Anmeldung erforderlich unter: info@poliklinik1.org
u.a. gefördert durch GEW Hamburg
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