GEW begrüßt Parteieinigung zur Schulreform

24. Februar 2010Von: PresseredaktionThema: Bildungspolitik

„Es ist gut, dass alle Fraktionen nun zusammen einen Schritt Richtung Bildungsgerechtigkeit gehen“, kommentiert der Vorsitzende der GEW Hamburg, Klaus Bullan, die Bereitschaft aller in der Hamburgischen Bürgerschaft vertretenen Parteien, sich auf eine gemeinsame Linie bei der Umsetzung der neuen Schulstruktur zu verständigen.

Die GEW begrüße die Schulreform ausdrücklich als Schritt zu längerem gemeinsamen Lernen: „Der jetzige Kompromiss ist noch zu kurz gesprungen – aber immerhin geht’s in die richtige Richtung. Für uns ist die jetzige Situation eine gute Ausgangslage, die Menschen in Hamburg davon zu überzeugen, dass gemeinsames Lernen für alle Kinder sinnvoll und notwendig ist.“
Die Abschaffung des Büchergeldes und die weitere Senkung der Klassenfrequenzen sind wichtig, um bessere Bildungschancen für alle Schüler und Schülerinnen zu erreichen.

Problematisch sieht Bullan die geplante Einführung des Probejahrs an Gymnasien: „Wir befürchten, dass dieses Experiment den Grundgedanken der individuellen pädagogischen Förderung in der 7. Klasse aushebelt und letztlich zu schärferer Auslese führt.“

Die GEW werde, so Bullan, den im Juli anstehenden Volksentscheid nutzen, um für längeres gemeinsames Lernen zu werben und die HamburgerInnen davon zu überzeugen, dass es nötig ist, Scheuerl und Co. eine klare Absage zu erteilen: „Es würde die Auseinandersetzung um die Überwindung des gegliederten Schulwesens in ganz Deutschland um Jahre zurückwerfen, wenn Scheuerls Initiative sich durchsetzen und Bildungsprivilegien festgeschrieben würden. Die Klugheit der Hamburger und Hamburgerinnen wird diesem Ansinnen hoffentlich den Riegel vorschieben.“