Die GEW hat die Politik, Schul- und Kitaträger gemahnt, die hygienischen Verhältnisse an den Einrichtungen nachhaltig zu verbessern und für einen effektiven Infektionsschutz zu sorgen. „Wir müssen jetzt die Zeit bis zur Öffnung der Schulen und Kitas nutzen, um einen wirksamen Gesundheitsschutz der Lehrenden und Lernenden umzusetzen. Es ist Zeit, das Thema Hygiene zur Chefsache bei Politik, Behörden und Trägern zu machen. Ein ‚Weiter so‘ ist mit Blick auf die Corona-Pandemie unverantwortlich“, sagte Ilka Hoffmann, GEW-Vorstandsmitglied Schule, am Donnerstag in Frankfurt a.M. „Die Schulleitungen brauchen eine umfassende Unterstützung und Beratung bei der Umsetzung von Hygienemaßnahmen.“ Tipps und Handreichungen allein griffen zu kurz.
Hygiene und Infektionsschutz, so die Rückmeldung aus Schulen und Kitas an die GEW, würden sehr unterschiedlich und teils viel zu nachlässig behandelt. „Alle Schulen und Kitas, die Notbetreuung anbieten, brauchen dringend Desinfektionsmittel und Hygienemaßnahmen. Die Verantwortung, für Hygiene zu sorgen, wird oft den Leitungen aufgebürdet, statt diese zu unterstützen“, betonte Hoffmann. Hinzu komme, dass insbesondere in Kitas, Grund und Förderschulen nicht auf Abstand zu den Kindern gearbeitet werden kann. Umso wichtiger seien Schutzkleidung, Beratung und Vorsorge für die Beschäftigten. Schulleitungen berichteten, dass an manchen Schulen nicht regelmäßig geputzt wird, dass Oberflächen nicht desinfiziert und gereinigt werden und die Toiletten nach wie vor in einem schlechten Zustand sind. Es fehle häufig an Flüssigseife und warmem Wasser, Einmalhandtüchern und Desinfektionsmitteln. „Der Schutz der Lehrenden und Lernenden darf nicht am Geld scheitern – die Mittel müssen ohne Wenn und Aber bereitgestellt werden. Alles andere wäre in dieser Situation absurd“, unterstrich Hoffmann.
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