Das Bündnis „Unter 18 nie! Keine Minderjährigen in der Bundeswehr“, zu dem auch die GEW gehört, fordert, die Ankündigung aus dem Koalitionsvertrag umzusetzen und das Rekrutierungsalter endlich anzuheben.
Trotz Kritik aus dem In- und Ausland hat die Bundeswehr im Jahr 2021 mehr Minderjährige als Soldatinnen und Soldaten rekrutiert als im Vorjahr. Im vergangenen Jahr traten 1.239 Minderjährige ihren Dienst bei der Bundeswehr an, das entspricht einem Anteil von 7,4 Prozent aller Rekrutierungen, wie aus der Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine schriftliche Frage des Linken-Abgeordneten Ali Al-Dailami hervorgeht. Das Bündnis „Unter 18 nie! Keine Minderjährigen in der Bundeswehr“ kritisierte die hohe Zahl.
Ankündigung aus dem Koalitionsvertrag umsetzen
„Wir fordern die neue Bundesregierung auf, die Ankündigung aus dem Koalitionsvertrag schnell umzusetzen und das Mindestalter für die Rekrutierung als Soldat*in im Soldatengesetz und im Wehrpflichtgesetz auf 18 Jahre anzuheben“, sagte Ralf Willinger von der Kinderrechtsorganisation terre des hommes, Sprecher von „Unter 18 Nie“. Anschließend sollte Deutschland eine schriftliche Erklärung an die Vereinten Nationen senden, in der es als Vertragsstaat des Zusatzprotokolls Kinder in bewaffneten Konflikten der UN-Kinderrechtskonvention erkläre, dass für die Rekrutierung als Soldatin oder Soldat in Deutschland künftig die 18-Jahresgrenze gelte.
Das Bündnis „Unter 18 nie! Keine Minderjährigen bei der Bundeswehr“ wird getragen von verschiedenen Organisationen und Zusammenschlüsse aus den Bereichen Frieden, Menschenrechte, Kirche und Gewerkschaften. Es fordert neben der Anhebung des Rekrutierungsalters für den Militärdienst auf 18 Jahre ein Verbot jeglicher Bundeswehrwerbung bei Minderjährigen.