PROTEST-RADTOUR gegen Ausbeutung, Arbeitsbelastung und Arbeitszeitmodell

23. April 2014Von: PresseredaktionThema: Aktionen und Kampagnen
„Etwas Besseres als das AZM werden wir überall finden…“

Am Donnerstag, den 24. April 2014, von 16 bis ca. 18:45 Uhr wird eine Protest-Radtour vom Curiohaus durch die Innenstadt zu einigen europäischen Konsulaten stattfinden, wo jeweils Bausteine einer klugen Lehrer-Arbeitszeitregelung aus anderen Ländern vorgestellt werden.
Das Motto lautet: „Etwas Besseres als das AZM werden wir überall finden…“

„Eine wesentliche Ursache der zunehmenden Arbeitsbelastung der Lehrkräfte ist das unsägliche Arbeitszeitmodell, das vor 10 Jahren dazu erfunden wurde, möglichst viele Aufgaben ohne Entlastung in der Arbeitszeit der LehrerInnen verstecken zu können. Die Folge: immer mehr zusätzliche Tätigkeiten ohne Entlastung, zunehmende Bürokratie und immer weniger Zeit für den Kern der Arbeit: Das Unterrichten“, so Anja Bensinger-Stolze, Vorsitzende der GEW Hamburg.

Im Vergleich mit anderen europäischen Ländern liegt Hamburg zurück. So beträgt die Zahl der Arbeitsstunden im Jahr in Frankreich 1607, in Hamburg 1770 Stunden. Der Zeitanteil für Vorbereitung, Kooperation und administrative Aufgaben beträgt in Norwegen in der Mittelstufe 64, in Hamburg 54 Prozent. Arbeitsplätze für LehrerInnen an Schulen gibt es in Schweden zu 100, in Hamburg nur ungefähr zu 10 Prozent. Bei der Bildungsfinanzierung aus öffentlichen Mitteln liegt Deutschland traditionell mit 5,3 Prozent des BIP weit hinter Dänemark mit 8, Norwegen mit 7,6, Schweden mit 6,5 oder auch Frankreich mit 6,3 Prozent zurück. Hamburg als Bundesland steht dabei mit einem Anteil von nur 2,9 Prozent als schlechtestes aller Bundesländer da (Die Zahlen beruhen auf dem Bildungsbericht der Bundesregierung von 2013).

„Wir kämpfen mit der GEW seit langem gegen die unzureichenden Bedingungen in Hamburg. Im Februar 2015 ist Bürgerschaftswahl. Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass Bildung in der nächsten Legislatur besser finanziert wird, dass die Stadt zusätzliche, neue und sinnvolle Aufgaben von Schule (Ganztag, Inklusion) auch mit zusätzlichen Mitteln finanziert. Dafür brauchen wir eine gerechte und angemessene Regelung der Lehrer-Arbeitszeit und faire
Arbeitsbedingungen für die PädagogInnen. Und dafür radeln wir zusammen am 24. April!“ so Bensinger-Stolze abschließend: „Hamburg muss Bildung angemessen finanzieren, mindestens auf dem Durchschnitt aller OECD Länder (6,3% des Bruttoinlandsprodukts), damit die Schuldenbremse nicht zur Bildungsbremse wird!“

Zeitplan und genaue Route

16:00 Curiohaus
- Auftaktkundgebung und Orgainisatorisches
16:30 Start
- Rothenbaumchaussee, Johnsallee, Heimhuder Straße
16:40 Kundgebung Generalkonsulat Frankreich (Heimhuder Straße 55)
- Heimhuder Straße, Johnsallee, Mittelweg, Theodor Heuss Platz, Dammtordamm,Stephansplatz, Esplanade, Lombardsbrücke, Glockengießerwall
17:10 Kundgebung Honorarkonsulat Dänemark (Glockengießerwall 2)
- Glockengießerwall, Georgsplatz, Brandsende, Ballindamm, Jungfernstieg, Große Bleichen, Axel Springer Platz, Fuhlentwiete, Caffamacherreihe
17:35 Kundgebung Honorarkonsulat Norwegen (Caffamacherreihe 5)
- Jungiusstraße, Gorch Fock Wall, Joheannes Brahms Platz, Holstenwall, Millerntordamm, Millerntorplatz, , Helgoländer Allee, Bei den St. Pauli Landungsbrücken, Johannesbollwerk, Ditmar Koel Straße
18:05 Kundgebung Honorarkonsulat Schweden (Ditmar-Koel-Straße 36, Begrüßung durch den schwedischen Honorarkonsul)
- Johannisbollwerk, Vorsetzen, Baumwall., Otto Sill Brücke, Rödingsmarkt, Großer Burstah, Große Johannisstraße, Rathausmarkt
18:30 Abschlusskundgebung Rathausmarkt

Wer zwischendurch dazukommen will, kann sich aktuell über unsere Position informieren:
@GEWHamburg / https://twitter.com/GEWHamburg

Für Rückfragen: Anja Bensinger-Stolze, 040 – 41 46 33 – 0