Beim Internationalen Tag der Muttersprachen hielt unsere Kollegin Karin Haas ein Grußwort für die GEW, das wir gerne wiedergeben. Darunter findet ihr die Rede von Frau Rakhat Zholdoshalieva (UNESCO) in Deutsch und Englisch.
Liebe Eltern, liebe Kinder und Jugendliche, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Veranstalter*innen und Mitwirkende,
ich freue mich, dass Sie mich eingeladen haben, auf dieser anregenden Veranstaltung zum internationalen Tag der Muttersprachen ein Grußwort der GEW zu überbringen.
Hamburg ist eine Stadt, in der über 40 % aller Kinder und Jugendlichen zwei - oder mehrsprachig aufwachsen, d.h. sie sprechen außer Deutsch noch eine oder mehrere andere Sprachen. Das ist ein sehr großer Schatz in unserer Stadt und natürlich auch eine besondere Herausforderung für die Kitas, für die Schulen und die in ihnen zu verwirklichenden Erziehungs- und Bildungsziele.
Ich selbst beschäftige mich seit über zwei Jahrzehnten mit dem Thema Mehrsprachigkeit und bin seit 2006 in der GEW im Landesausschuss für Bleiberecht, Migration, Diversität und Antirassismus (LAMBDA) aktiv. (Hinweis auf Infostand)
Während meiner Schulpraxis in einer bilingualen deutsch-türkischen Klasse konnte ich täglich erleben, wie gut es den Kindern und Jugendlichen tut, dass ihre Muttersprache einen selbstverständlichen Platz im Unterricht und im Schulalltag besitzt. Und die Kolleg*innen stellten in dieser Klasse und den anderen bilingualen Klassen unserer Schule eine besondere Lernmotivation fest. Das Erlernen der Herkunftssprache auf Bildungsniveau hat es vielen Schülerinnen ermöglicht, einen höheren Schulabschluss zu erreichen und eine erweiterte Berufsperspektive zu erlangen.
Ein anderes Beispiel: Ein deutsch-griechisches Mädchen geht in die 2. Klasse einer Grundschule. Zu Hause spricht sie mit ihrer Mutter und ihrer Oma Griechisch. Griechisch ist also eine ihrer Familiensprachen und Griechisch ist Teil ihrer familiären Kultur durch Bücher, Musik, besondere Rituale und Speisen. Diese Erfahrungen, Kenntnisse und Fähigkeiten werden im vorschulischen und schulischen Bereich meist nicht erwähnt, erfragt oder eingefordert. Sie scheinen also für das Lernen und die bildungsmäßige Weiterentwicklung nicht wichtig zu sein bzw. eine geringe Bedeutung zu haben. Diese fehlende Wertschätzung eines großen Teils der Persönlichkeit kann sich auf die Entwicklung der Kinder negativ auswirken und das Selbstwertgefühl beeinflussen. Der pädagogische Grundsatz, dass man an den Voraussetzungen und Erfahrungen der Kinder anknüpfen muss, damit sie sich allseitig gut entwickeln können, muss auch für die mehrsprachigen Kinder gelten!
Um die herkunftssprachlichen und kulturellen Fähigkeiten ihrer Kinder zu fördern und weiterzuentwickeln, müssen die Eltern oft privat initiativ werden. Glücklicherweise bieten migrantische Gemeinden, Vereine und Initiativen solche Möglichkeiten. Das ist eine gute Ergänzung, aber damit findet sprachliches Lernen in verschiedenen Institutionen statt mit unterschiedlichen Bewertungen. Deshalb kann das nicht die generelle Lösung sein!
Die GEW fordert die Integration aller Sprachen in den Schulalltag! Eine gleichberechtigte gemeinsame Bildung für alle Kinder und Jugendlichen in unserer Gesellschaft muss ermöglicht werden. ALLE SPRACHEN SIND GLEICHBERECHTIGT, fordert die GEW in einem Antrag auf ihrem bundesweiten Gewerkschaftstag 2021 und die Sprachenvielfalt in Kitas und Schulen muss gefördert werden.
Auf ihrer bundesweiten Tagung im Dezember letzten Jahres zum Thema „Gute Bildung in der Migrationsgesellschaft – weiterentwickeln“ mit über 100 Teilnehmer*innen fordert die GEW, dass die Mehrsprachigkeit stärker zum Thema der Bildungsbehörden /Kultusministerien wird und Mehrsprachigkeit Teil des Schulalltag wird und die Lehrkräfte, die die verschiedensten Sprachen vertreten, gleichwertig anerkannt und bezahlt werden.
Leider ist bei der Verfassung der neuen Bildungspläne diese Chance einer Weiterentwicklung der Mehrsprachigkeit vertan worden, weshalb auch in diesem Bereich dringend Änderungsbedarf besteht. Die neuen Bildungspläne, die den Schwerpunkt auf das Erlernen der Bildungssprache Deutsch legen und dazu viele Fördermöglichkeiten installiert haben, müssen in unserer Migrationsgesellschaft eine Akzentverschiebung hinsichtlich einer Mehrsprachigkeitsdidaktik entwickeln, in der mehrere Bildungssprachen gleichwertig nebeneinander bestehen können. Forschungsergebnisse zeigen, dass das möglich ist, ohne Abstriche an den Standards Deutsch als Bildungssprache machen zu müssen. „Bildungspolitik muss Mehrsprachigkeit endlich mitdenken!“ fordern viele Elternverbände, wie z.B. der Verband binationaler Familien und Partnerschaften 2022 in einem Offenen Brief an die Verantwortlichen der Bildungspolitik auf Bundes- und Landesebene mit einem 8-Punkte-Programm.
Hamburg ist dennoch eines der Bundesländer, das bezüglich des Angebots von Herkunftssprachenunterricht mit am weitesten entwickelt ist. Es gibt herkunftssprachlichen bzw. muttersprachlichen Unterricht in 12 Sprachen, (Albanisch, Arabisch, Bosnisch, Chinesisch, Dari, Farsi, Portugiesisch, Polnisch, Türkisch, Russisch, Ukrainisch und jetzt auch Vietnamesisch), die in der Mittelstufe angeboten werden, auch benotet werden und zeugnisrelevant sind. Aber nur 8 Sprachen sind anerkannt als 2. Fremdsprache für das Erlangen des Abiturs. Von den über 400 Schulen in Hamburg bieten nur 84 Schulen diesen Unterricht an, an dem aber nur 4 % der betroffenen Schülerschaft teilnehmen.
Die GEW fordert eine Gleichwertigkeit der mitgebrachten Sprachen, auch der Sprachen, die von der Migrant*nnen der 1. Generation mitgebracht wurden, wie z.B. Griechisch, Kurdisch und Serbokroatisch. Eine Untersuchung zeigt, u.a. von Frau Prof. Ursula Neumann durchgeführt, dass fast 90% der befragten Eltern sich wünschen, dass ihre Kinder herkunftssprachlichen Unterricht erhalten, 2/3 von ihnen möchten, dass dieser in der Schule stattfindet mit dafür ausgebildeten Lehrkräften. Leider ermittelte die Untersuchung auch, dass trotz vieler guter auch mehrsprachiger Broschüren viele Eltern nichts vom bestehenden Angebot der Schulbehörde wissen, z.B. dass bei einer Zahl von 15 Interessierten Eltern ein Sprachangebot eingerichtet werden muss.
Unsere Forderungen sind daher:
- Die Schulen müssen die Initiative ergreifen aufgrund der Kenntnis der von den Schüler*innen mitgebrachten Sprachen. Sie müssen die Eltern ausführlich beraten über die Vorteile des Erlernens der Herkunftssprache für die bildungsmäßige Entwicklung ihres Kindes und Angebote organisieren. So erfahren viele Schüler*innen, dass ihre mitgebrachten Sprachen gleichwertig und wichtig sind für ihre Bildung.
- Es müssen zusätzliche Lehrkräfte für den herkunftssprachlichen Unterricht eingestellt werden. Es kann nicht sein, dass z.B. Kurdisch nicht angeboten wird, da es keine Lehrkraft dafür gibt.
- Viele Lehrkräfte mit Abschlüssen aus den Herkunftsländern sind zu uns gekommen. Ihre Abschlüsse müssen anerkannt werden oder es müssen niedrigschwellige Fortbildungsangebote gemacht werden. Eine Untersuchung der GEW „Verpasste Chancen“ zeigt, dass bundesweit nur 20 % der Anträge - auch nach Anpassungsmaßnahmen - anerkannt werden, z.T. wegen zu großer Hürden. Für Hamburg kenne ich keine Zahlen.
- Die Lehrkräfte müssen in Bezahlung und Stundendepot gleichgestellt werden und gute Arbeitsbedingungen erhalten, z.B. durch Zuordnung an Stammschulen, um im Kollegium integriert zu sein.
- Das Lehrer*innenkollegium muss die sprachliche Vielfalt der Schüler*innen abbilden.
Von ca. 17.000 Lehrkräften in Hamburg haben nur 3,7 % ausländische Wurzeln. Aus wichtigen Herkunftsländern sind es nur o,8 Prozent. Wenn man die Tätigkeiten der Menschen mit Migrationsgeschichte vergleicht, zeigt sich z.B., dass nur 11 % von ihnen als Lehrer*innen arbeiten.
Deswegen finden wir es richtig Klasse, dass sich vor 10 Jahren das Netzwerk „Lehrkräfte mit Migrationsgeschichte“ am LI gebildet hat, um die Arbeit und die Interessen der mehrsprachigen Kolleginnen und Kollegen deutlich zu machen und mehr Schüler*innen zum Lehramtsstudium zu motivieren. Dazu ist aber auch dringend notwendig, dass an der Hamburger Uni wieder das Fach Türkisch für das Lehramt studiert werden kann sowie andere Herkunftssprachen.
In diesem Sinne: Hamburg hat sich auf den Weg gemacht, aber er ist noch immer sehr lang und bedarf vieler neuer Impulse und Anstrengungen. Dazu ist dieser Tag der Muttersprachen ein guter Ort des Weiterkommens.
Die GEW wird dies tatkräftig unterstützen!
Vielen Dank!
Foto: Bilge Yörenc
------------------
Rede von Frau Rakhat Zholdoshalieva im Rahmen der Veranstaltung zum Internationalen Tag der Muttersprache im Altonaer Museum
International Mother Language Day (Hamburg)
Good afternoon children, parents, students, teachers, and visitors, Кутмандуу күн (Kyrgyz), Добрый день (Russian), Guten Tag (German).
On behalf of the UNESCO (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization) Institute for Lifelong Learning, based here in Hamburg not far from the Dammtor Bahnhof, it is my honour and immense pleasure to be here with you today to celebrate International Mother Language Day at the Altona Museum.
Since 2000, on 21 February UNESCO marks International Mother Language Day. On this day, we celebrate our right to learn and speak our mother language. Unfortunately, to date, more than 40% of the world’s population does not have access to basic schooling in their mother tongue, threatening the quality of learning and the right to speak and learn in their mother language. Imagine now, you are taught in a language which you and your family do not speak at home and do not understand well. UNESCO advocates for at least 6 years of schooling in the learner’s mother tongue. Because there are many benefits to speaking and using one’s own mother tongue to learn. It helps develop our brains, improve our learning, strengthen our cultural identities, build our willpower and confidence, and help us understand and celebrate our human diversity.
Many of you may already speak more than one language. May I ask you to turn to the right person next to you and say HELLO in every language you know and/or speak? [Pause] Cool, no?! Isn’t it exciting to know that consciously or unconsciously we know and/or speak in different languages be it at home, at school, in the playground, and streets and hear many languages every day whether in person or on TV, or online? In other words, we live in a world increasingly globalized and multicultural, in which multilingualism is becoming a norm rather than an exception. So, we also mark this day to celebrate our rich linguistic diversity across the world. Do you know that there are more than 6700 languages in the world? UNESCO believes that cultural and linguistic diversity is our common heritage as humanity, and it is critical for peaceful co-existence and for sustainable societies. Another fun fact: More than half of the global population speaks 23 languages out of 6700. Unfortunately, 40% of these languages were already considered endangered in 2016, having only 1000 or fewer speakers left. It is estimated that at least 50 per cent of today’s spoken languages will be extinct by 2100 if we do not preserve them and do not support the maintenance, transmission to the next generation, and use of these languages. In other words, they are at risk of being lost forever in the near future.
Speaking multiple languages, in addition to our mother language, is also good for our brain, it helps improve our memory, develop our multitasking skills, and learn more about many cultures and people through their languages, and for children, you can make many friends from around the world and speak their language to learn more about their cultures. For the city of Hamburg, multilingualism is a wealth and strength to capitalize on and invest in, and for us, the residents of this city, it is about our rich cultural diversity. It is a mini world in front of you that you can experience and learn more about.
Many people, including children and families, are moving from their homes to other countries and becoming refugees and migrants because of climate change, pandemics, conflict, and other emergencies. Germany and Hamburg are no exceptions. More than ever before, there is a strong need to promote multilingualism and multiculturalism, particularly through schooling and education. To this end, there are many educational programmes and individual undertakings carried out to promote multilingualism and multiculturalism in Germany in general and in Hamburg in particular. One such example is the UNESCO-awarded FLY Hamburg project that promotes family learning approaches and multilingualism as an integral part of the programme.
We need to increase and accelerate our efforts in raising awareness of language preservation and take concrete actions both at government and induvial levels. We need to embrace multilingual education based on the mother tongue from the earliest years of schooling. We know it works – there is empirical evidence to prove it helps children learn better. It is vital to share knowledge and experience to promote multilingualism and multiculturalism. Through events such as this one, we can connect with people and organizations, and learn from and with each other.
I thank the Hamburg State Institute for Teacher Training and School Development (Li) and the Altona Museum for hosting this excellent event and for inviting the UNESCO Institute Lifelong Learning to speak.
I wish all the participants fruitful discussions, and fun in cultural activities and enjoy the celebration today.
Happy International Mother Language Day to you, us, all, and to our multilingual Hamburg!
DEUTSCH
Guten Tag liebe Kinder, Eltern, Schüler*innen, Lehrkräfte und Besucher*innen, Кутмандуу күн, Добрый ден, Good Afternoon.
Im Namen des UNESCO-Instituts für Lebenslanges Lernen, das seinen Sitz hier in Hamburg unweit des Dammtorbahnhofs hat, ist es mir eine Ehre und eine große Freude, heute hier bei Ihnen zu sein und den Internationalen Tag der Muttersprache im Altonaer Museum zu feiern.
Seit 2000 begeht die UNESCO am 21. Februar den Internationalen Tag der Muttersprache. An diesem Tag feiern wir unser Recht, unsere Muttersprache zu lernen und zu sprechen. Leider haben bis heute mehr als 40 % der Weltbevölkerung keinen Zugang zu einer Grundschulbildung in ihrer Muttersprache. Die Qualität des Lernens und das Recht, in der Muttersprache zu sprechen und zu lernen, sind dadurch erheblich gefährdet. Stellen Sie sich einmal vor, dass Sie in einer Sprache unterrichtet werden, die Sie und Ihre Familie zu Hause nicht sprechen und nicht gut verstehen.
Die UNESCO setzt sich dafür ein, dass die Schüler*innen mindestens 6 Jahre in ihrer Muttersprache unterrichtet werden. Denn für das Lernen hat es viele Vorteile, die eigene Muttersprache zu sprechen und zu verwenden. Es trägt zur Gehirnentwicklung bei, verbessert unser Lernen, stärkt unsere kulturelle Identität, baut unsere Willenskraft und unser Selbstvertrauen auf und hilft uns dabei, die Vielfalt dieser Welt zu verstehen und zu feiern.
Viele von Euch und Ihnen sprechen vielleicht schon mehr als eine Sprache. Darf ich Euch und Sie bitten, Euch einmal zu Eurem Nachbarn oder Eurer Nachbarin umzudrehen und HALLO in jeder Sprache zu sagen, die Ihr kennt oder sprecht?
Ist es nicht aufregend zu wissen, dass wir bewusst oder unbewusst so viele verschiedene Sprachen kennen und/oder sprechen, sei es zu Hause, in der Schule, auf dem Spielplatz oder auf der Straße, und dass wir jeden Tag viele Sprachen hören, sei es persönlich, im Fernsehen oder im Internet? Mit anderen Worten: Wir leben in einer zunehmend globalisierten und multikulturellen Welt, in der Mehrsprachigkeit eher zur Norm als zur Ausnahme wird. Deshalb begehen wir diesen Tag auch, um unsere reiche sprachliche Vielfalt in der Welt zu feiern.
Wussten Sie, dass es mehr als 6700 Sprachen auf der Welt gibt? Die UNESCO ist überzeugt, dass die kulturelle und sprachliche Vielfalt unser gemeinsames Erbe als Menschheit ist, und dass sie für ein friedliches Zusammenleben und für nachhaltige Gesellschaften von entscheidender Bedeutung ist. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung spricht 23 der 6700 Sprachen. Leider galten 40 % dieser Sprachen im Jahr 2016 bereits als gefährdet, da sie nur noch von 1000 oder weniger Menschen gesprochen werden. Laut aktuellen Schätzungen werden mindestens 50 % der heute gesprochenen Sprachen bis zum Jahr 2100 aussterben, wenn wir sie nicht bewahren und die Erhaltung, Weitergabe an die nächste Generation und Verwendung dieser Sprachen nicht unterstützen. Mit anderen Worten, sie laufen Gefahr, in naher Zukunft für immer verloren zu gehen.
Das Sprechen mehrerer Sprachen, zusätzlich zur Muttersprache, ist gut für unser Gehirn, es regt unser Gedächtnis an, hilft uns, unsere Multitasking-Fähigkeiten zu entwickeln und viele Kulturen und Menschen durch ihre Sprachen kennenzulernen. Und für Euch Kinder ist ganz klar: Durch das Sprechen verschiedener Sprachen kann man viele Freunde aus der ganzen Welt finden und mehr über ihre Kulturen erfahren. Für die Stadt Hamburg ist Mehrsprachigkeit ein Reichtum und eine Stärke, die es zu nutzen und in die es zu investieren gilt. Für uns, die Bewohner*innen dieser Stadt, stellt die eine reiche kulturelle Vielfalt dar. Diesen Schatz der kulturellen Vielfalt gilt es gemeinsam zu entdecken und erleben.
Viele Menschen, darunter auch Kinder und Familien, verlassen ihre Heimat und werden aufgrund von Klimawandel, Pandemien, Konflikten und anderen Notlagen zu Geflüchteten und Migrant*innen. Deutschland und Hamburg sind da keine Ausnahme. Mehr denn je ist es notwendig, Mehrsprachigkeit und Multikulturalität zu fördern, insbesondere durch Schule und Bildung. Zu diesem Zweck gibt es viele Bildungsprogramme und Einzelmaßnahmen zur Förderung von Mehrsprachigkeit und Multikulturalität in Deutschland im Allgemeinen und in Hamburg im Besonderen. Ein von der UNESCO ausgezeichnetes Beispiel hierfür ist das FLY Projekt in Hamburg, das familienorientierte Lernansätze und Mehrsprachigkeit als integralen Bestandteil des Programms fördert.
Wir müssen unsere Bemühungen zur Bewusstseinsbildung für den Erhalt von Sprachen verstärken und beschleunigen und konkrete Maßnahmen sowohl auf staatlicher als auch auf individueller Ebene ergreifen. Wir müssen die mehrsprachige Bildung auf der Grundlage der Muttersprache von den ersten Schuljahren an sicherstellen. Wir wissen, dass dies funktioniert - es gibt empirische Belege dafür, dass Kinder dadurch besser lernen. Es ist wichtig, Wissen und Erfahrungen auszutauschen, um Mehrsprachigkeit und Multikulturalität zu fördern. Durch Veranstaltungen wie diese heute hier können wir mit Menschen und Organisationen in Kontakt treten und voneinander und miteinander lernen.
Ich danke dem Hamburger Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (Li) und dem Altonaer Museum für die Ausrichtung dieser ausgezeichneten Veranstaltung und für die Einladung des UNESCO-Instituts für Lebenslanges Lernen.
Ich wünsche allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern fruchtbare Diskussionen, viel Spaß bei den kulturellen Aktivitäten und viel Freude an der heutigen Feier.
Alles Gute zum Internationalen Tag der Muttersprache für Sie, für uns, für alle und für unser mehrsprachiges Hamburg!