Die GEW ruft zur Beteiligung an den UN-Wochen gegen Rassismus vom 11. bis 24. März auf. Sie bieten im Superwahljahr 2024 eine gute Gelegenheit, für Menschenrechte und Demokratie einzustehen und gegen rechte Hetze aktiv zu werden.
von Elina Stock, Referentin im Bundes-Vorstandsbereich Vorsitzende
Dieses Jahr wird zur Bewährungsprobe für die Demokratie – nicht nur, aber auch in Deutschland. Der Wahl zum Europäischen Parlament und den Kommunalwahlen am 9. Juni folgen im September Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg. Mit Blick auf erstarkende rechtsextreme und -populistische Parteien sowie angesichts der Correctiv-Enthüllungen zum Treffen radikal Rechter in Potsdam sind in den vergangenen Wochen bundesweit über zwei Millionen Menschen gegen Rechtsextremismus und zur Verteidigung der Demokratie auf die Straße gegangen.
Demokratie stärken und Rechtsruck aktiv entgegenwirken
Die zivilgesellschaftlichen Demonstrationen gegen rechte Hetze in kleinen und großen Städten und Kommunen und eine fortdauernde Mobilisierung sind wichtig und ermutigend. Ebenso wichtig ist es, diskriminierenden Äußerungen im Alltag zu widersprechen, sich mit Betroffenen rassistischer und antisemitischer Gewalt zu solidarisieren, über Verschwörungsnarrative, rechte Ideologien und Diskursstrategien aufzuklären sowie verantwortungsvolle politische Partizipation zu fördern. Ob in der Familie, im Bekanntenkreis, in der Schule, im Betrieb oder im Verein, in den sozialen Medien, auf der Straße oder an der Wahlurne – besonders in diesen krisenhaften Zeiten gilt es, für den Schutz von Grund- und Menschenrechten einzustehen, Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt in Vielfalt zu stärken.
Vor diesem Hintergrund ruft die GEW ihre Mitglieder dazu auf, sich an den Internationalen Wochen gegen Rassismus vom 11. bis 24. März unter dem Motto ‚Menschenrechte für alle‘ zu beteiligen. Es gibt viele Möglichkeiten, Haltung zu zeigen und dem politischen Rechtsruck im Superwahljahr aktiv entgegenzuwirken – in der Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen oder Erwachsenen, in gewerkschaftlichen Projekten oder Bündnissen, durch die Organisation von Vorträgen, Lesungen, Workshops oder mit kleineren Aktionen. Auch im Parlament macht sich die GEW für das Thema stark: Der Geschäftsführende Vorstand wird mit Mitgliedern des Deutschen Bundestages bei einem Parlamentarischen Frühstück die Rolle des Demokratiefördergesetzes in der heutigen Zeit diskutieren.
Tipps für Aktionen und Veranstaltungen
Die Stiftung der Internationalen Wochen gegen Rassismus stellt verschiedene Materialien zur Verfügung – wie etwa mehrsprachige Infoflyer oder Postkarten und Plakate sowie „IMPULSE“ mit Ideen und Anregungen zur Beteiligung an den Aktionswochen. Ebenso empfiehlt sie Aktionen via Social Media unter Nutzung einschlägiger Hashtags wie #IWgR24, #InternationaleWochengegenRassismus oder #Menschenrechtefüralle und gibt Tipps zur Veranstaltungsplanung und Öffentlichkeitsarbeit. Veranstaltungen werden über einen zentralen Online-Veranstaltungskalender einem breiteren Publikum zugänglich gemacht.
Sportverbände organisieren einen Aktionstag #BewegtGegenRassismus am 16. März 2024 – inklusive Fotoaktion. Neben Städten und Kommunen, Vereinen sowie prominenten Vertreter*innen aus verschiedenen Branchen beteiligen sich auch der DGB, das Netzwerk Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage sowie die Initiative „Aufstehen gegen Rassismus“ in lokalen Gruppen und Bündnissen an den Aktionswochen. Es lohnt gewiss auch über den Aktionszeitraum hinaus nach Kooperationspartner*innen und Demonstrationen vor Ort Ausschau zu halten. Flugblätter, Sticker und/oder Plakate mit ‚Aktiv gegen Rechts‘-Motiven der GEW können hier bestellt werden.
Für die pädagogische Auseinandersetzung mit Rassismus und spezifischen Formen wie Antimuslimischer Rassismus, Antisemitismus oder Antiziganismus empfiehlt die GEW Handreichungen, Literatur und Materialien zur rassismuskritischen Bildungsarbeit.