Yasemin Yıldız erzählt in der aktuellen hlz über ihre Zeit bei der antirassistisch-feministischen migrantischen Frauengruppe Cadı Kazanı (Hexenkessel), und warum sie Deutschland verlassen hat.
Yasemin Yıldız ist Associate Professor für Germanistik und Komparatistik an der University of California in Los Angeles (UCLA). Zuvor unterrichtete sie an der University of Illinois und war Gastprofessorin an der Harvard University. In den 1990er- Jahren war sie Teil der migrantischen Frauengruppe Cadı Kazanı (Hexenkessel) in Hamburg. Die Gruppe setzte sich für eine antirassistische migrantisch-feministische Politik ein. Yasemin erzählt uns über die Cadıs (Hexen) und warum sie Deutschland verlassen hat.
Ich wurde in der Türkei geboren und war vier Jahre alt, als wir nach Deutschland zogen. Mein Vater kam mit der letzten Welle von Gastarbeiter*innen und holte meine Mutter, meinen Bruder und mich ein Jahr später nach. Wir wohnten zuerst in einem kleinen Ort in der Nähe von Bielefeld, sind aber ziemlich bald nach Bremen umgezogen, wo ich in Gröpelingen, einem klassischen Arbeiterviertel, aufgewachsen bin. Ich habe meine gesamte Schulzeit dort verbracht und am Schulzentrum Rübekamp Abitur gemacht. Mein Vater war Hilfsarbeiter in einer Chemiefabrik und meine Mutter Putzfrau im Krankenhaus. Er war Kurde aus Ağrı im Osten der Türkei und sie türkische Yörük aus dem Westen. Beiden wurde in ihrer Kindheit ein Schulbesuch vorenthalten. Das hat sie ein Leben lang geschmerzt. Daher haben sie Bildung sehr, sehr hochgeschätzt und mich in dieser Hinsicht immer unterstützt.
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Yasemin Yildiz
Der vollständige Artikel findet sich in der hlz 1-2/2024, S. 13 f.
Illustration: Andrea von Redecker