Liebe Gabriele, dein aktuelles Buch arbeitet an einer Sichtbarmachung der Protagonistinnen der 68er Revolte, die ja nicht nur in den damaligen politischen Praxen, sondern dann auch in der geschichtlichen Aufarbeitung eher marginalisiert wurden. Du hast 16 Frauen interviewt, die zu dieser Zeit und weit darüber hinaus politisch aktiv waren, einige sind es noch immer. Was ist deine Verbindung zu ›1968‹ und diesen Frauen?
Gabriele Teckentrup: Ich bin selbst eine von den Frauen, die in der 68er Zeit politisch aktiv wurden und ausgebrochen sind aus den traditionellen Vorstellungen darüber, wie Frauen zu sein haben. Es ist für mich eine enorm wichtige Zeit gewesen, um Erfahrungen zu sammeln, was gesellschaftlich und politisch als Frau möglich und was nicht möglich ist. Anfang der 70er Jahre bin ich dann in der GEW aktiv geworden, Ende der 70er Jahre war ich stellvertretende Vorsitzende, zusammen mit Peter Daschner und Dietrich Lemke als Vorsitzenden. Es war die Zeit der Berufsverbote, der Auseinandersetzung um Meinungsäußerungsfreiheit und die der zunehmenden Anti-AKW-Bewegung. Und wir haben den ersten Beamtenstreik organisiert. Alle Frauen, die ich interviewt habe, kenne ich persönlich auch aus der GEW-Arbeit und aus meinem späteren Engagement bei den Grünen. 1988 haben wir die Frauenliste initiiert, bei der es darum ging, dass für die GAL (damals Grün-Alternative Liste) ausschließlich Frauen bei der Bürgerschaftswahl kandidieren sollten.
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Das vollständige Interview findet sich in der hlz 1-2/2024, S. 31 ff.
Illustration: Andrea von Redecker