Gerne weist die GEW auf die Preisverleihung hin. In der Vergangenheit hat die GEW immer wieder Projekte der "Kinder des Widerstands" gefördert.
Die Preisverleihung findet am Donnerstag, 19. Oktober 2023, 19 Uhr im Lichthof der Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky, Von-Melle-Park 3, 20146 Hamburg, statt. Musikalische Begleitung: Lina und die Roten Sterne, Gastauftritt: Thommy von Freidenkeralarm
Die diesjährigen Preisträger*innen sind: Die ”Kinder des Widerstands” mit ihrem Buchprojekt zu Martha und Harry Naujoks und die Kuseler Gruppe ”Kein Bock auf Nazis-Festival - Wochenende GEGEN das Vergessen”.
Die ”Kinder des Widerstands” gibt es in Hamburg seit 2017. Alle Mitglieder sind Angehörige von Verfolgten des Nazi-Regimes und/oder Widerstandskämpfer*innen. Sie erhalten den Hans-Frankenthal-Preis für ihr neustes Buchprojekt, zu Leben und Wirken der kommunistischen Widerstandskämpfer*innen Martha und Harry Naujoks. Der geplante Doppelband enthält die Biographie von Martha Naujoks, verfasst von dem Historiker Henning Fischer, und die Neuedition von Harry Naujoks Bericht ”Mein Leben im KZ Sachsenhausen”.
Im rheinland-pfälzischen Kusel zeigt sich, wie in vielen ländlichen Regionen, ein zunehmender Druck von Rechts, in dem rassistische, faschistische und antisemitische Inhalte wieder vermehrt öffentlich zur Schau getragen werden. Dass dies nicht unwidersprochen bleibt, dass nicht vergessen wird, was einst geschah, zu mahnen, aufzuklären, zu zeigen, dass ein anderes Leben möglich ist, und Formen des Widerstands gegen diese Entwicklung deutlich zu machen, ist das Anliegen des ”Wochenende gegen das Vergessen - Kein Bock auf Nazis-Festival”.
Der Kampf gegen den alten und neuen Faschismus verbindet beide Projekte. Martha und Harry Naujoks mussten gegen den Faschismus an der Macht kämpfen. Viel zu viele ihrer Mitstreiter*innen und Leidensgenoss*innen haben den Nazi-Terror nicht überlebt. Heute ist der Faschismus nicht an der Macht, aber von ”wehret den Anfängen” können wir schon lange nicht mehr sprechen.
Das rheinland-pfälzische Kusel gehört zu den Orten, an denen Rechte versuchen Einfluss zu gewinnen, nicht zuletzt auf die Herzen und Köpfe der nächsten Generation. Und es geht schon heute darum, ob sich Menschen, die von den Faschisten als ”minderwertig” angesehen werden, ohne Angst auf den Straßen und Plätzen bewegen können: People of Color, Lesben, Schwule, Sinti, Juden, Roma ...
Die Stiftung Auschwitz-Komitee hat in den 13 Jahren ihres Bestehens viele Gruppen kennenlernen dürfen, die sich auf unterschiedlichste Weise ”im Geiste der Menschlichkeit” (Harry Naujoks) zusammenfinden, um gegen die Inhumanität der Faschist*innen aktiv zu werden. Das gibt Hoffnung, aber es müssen noch viel mehr werden, die für eine solidarische Gesellschaft kämpfen.
Die Stiftung Auschwitz-Komitee hat es sich zur Aufgabe gemacht, genau solche Gruppen und Initiativen zu unterstützen, die für ein solidarisches Miteinander und den Widerstand gegen den Faschismus stehen.
Stiftung-Auschwitz-Komitee
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