Wer im Ruhestand ist, geht nicht auf Tauchstation. Die Entwicklung der Gesellschaft und des Bildungswesens ist niemandem egal, der sein Leben lang für Chancengleichheit und bildungspolitische Reformperspektiven gestritten hat. Daher hat die GEW, maßgeblich unterstützt und vorbereitet von Aktiven aus der Betriebsgruppe der RuheständlerInnen, einen Aktionstag für die noch „jungen Alten“ veranstaltet. Erfreuliche gut 200 Teilnehmende sind am 4.10 im Curiohaus zusammengekommen, um zurückzublicken, aber auch, um sich auszutauschen und neue Projekte anzustoßen.
Nach einer Einstimmung durch Musik bei Kaffee und Tee wies Anja Bensinger-Stolze, Vorsitzende der GEW Hamburg, in ihrem Grußwort auf die Bedeutung des gewerkschaftlichen Engagements der „jungen Alten“ hin.
„Die GEW ist die Gewerkschaft, die in den letzten acht Jahren immer weiter gewachsen ist. Wir haben bundesweit fast 280.000 Mitglieder und stehen im DGB damit an fünfter Stelle. Hier in Hamburg haben wir wieder über 10.000 Mitglieder und im DGB Hamburg folgen wir nach der IG Metall und ver.di an dritter Stelle, was die Mitgliederzahlen angeht. Warum sage ich das hier? Was hat das mit Euch den jungen Alten zu tun? Ihr bildet in der GEW einen großen und gewichtigen Anteil: über 16 Prozent unsrer Mitglieder gehören zur Gruppe der Seniorinnen und Senioren. Und hier in Hamburg seid ihr nicht nur in den Gremien vertreten, sondern in den unterschiedlichen Arbeitsgruppen, Arbeitskreisen, Referaten und bei Veranstaltungen maßgeblich beteiligt. So gehen Eure Erfahrungen nicht nur nicht verloren, sondern ihr bereichert damit unsre Arbeit. Das ist gut!“
Es folgte eine Talkrunde mit ehemaligen Vorsitzenden, moderiert von Sabine Rheinhold (ehemals NDR), an der Rainer Griep (1981 – 1987), Christiane Albrecht (1987-90), Anna Ammon (1996-2002), Steffi Odenwald (2002-2005) teilnahmen. Rainer Griep feierte zugleich seinen Geburtstag – herzlichen Glückwunsch, lieber Rainer, von allen Anwesenden! Aus Terminschwierigkeiten leider nicht teilnehmen konnten Dieter Wunder, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feierte, und Klaus Bullan. Kurzfristig absagen mussten leider Dietrich Lemke und Hans Peter de Lorent.
Über den Vor- und Nachmittag waren verschiedene Workshops verteilt, u.a. zu den Themen Geflüchtete in Hamburg, Internationale Gewerkschaftsarbeit, Gesund in den Ruhestand, (Nach)Kriegskindheit. Geleitet wurden sie von Kolleginnen und Kollegen aus der GEW.
Darüber hinaus gab es Infostände u.a. von Fair Childhood, den Geschichtswerkstätten, der Diesterweg-Stiftung sowie der Willi-Bredel-Gesellschaft.
Fazit: Der Tag war ein großer Erfolg und wird nicht der letzte seiner Art gewesen sein. Ein großer Dank gilt dem Vorbereitungskreis!
Fotos: F. Dehnerdt