Fachtagung: Wege zur demokratischen Schule

Termin:
Mittwoch, 24. Oktober 2012 - 9:00 bis 16:00
Ausreichend Plätze frei
mit Vorträgen, Workshops und Diskussion

Der Weg zur Selbstverantworteten Schule gibt den Schulen mehr Gestaltungsmöglichkeiten -  doch wer trifft die wirklich wichtigen Entscheidungen an Schulen?
Wie können gesetzliche und selbst benannte schulische Gremien demokratisch(er) arbeiten? Was zeichnet demokratisches Lernen und Handeln an Schulen aus?
Kurz: Welche Handlungsräume gibt es schon jetzt in der selbstverwalteten Schule für Demokratie? Und wie können wir sie erweitern?

Die Fachtagung beleuchtet die verschiedenen Facetten des Themas und gibt Anregungen für einen Aufbruch hin zu mehr Beteiligung aller Gruppen und zur Förderung einer demokratischen Schul- und Lernkultur. Dazu gehört:

  • die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu erfassen
  • sich über praktische Umsetzungsmöglichkeiten und Erfahrungen anderer Schulen zu informieren
  • konkrete Instrumente für Veränderung der Beteiligungskultur (Reflexionstools, Maßnahmen etc.)  kennenzulernen und ggf. auszuprobieren

 

Die WORKSHOPS

1. Demokratie leben
Welche Rolle spielt Zeit in demokratischen Strukturen? Was geschieht, wenn es keinen Druck mehr gibt und lernen frei passieren kann? Kurz: Wenn junge Menschen frei entscheiden, was sie lernen wollen?

Die neue Schule Hamburg lädt ein zu erleben, wie eine demokratische Schule ihre Alltag gestaltet, an welche Grenzen sie stößt und worauf es vor allen Dingen ankommt, wenn eine Schulgemeinschaft ernst macht mit "alle haben die gleichen Mitbestimmungsrechte".  www.neue-schule-hamburg.org

mit Jugendlichen und Erwachsenen der Neuen Schule Hamburg

2. Auf dem Weg zur Beteiligungskultur
Wie erreicht eine Gesamtschule mit 850 Jugendlichen und 100 Erwachsenen eine gelingende Beteiligungskultur?

Welche Arbeits-und Kommunikationsstrukturen sind dafür wichtig? Und was bedeutet Jugendbeteiligung am persönlichen Lernen und an Schulentwicklung?

Die Integrierte Gesamtschule Franzsches Feld aus Braunschweig berichtet von ihrer Art der Teamarbeit, den paritätisch besetzten Gremien und bringt offene Fragen mit, denen sich Regelschulen stellen, für die Beteiligung ein Grundrecht ist und Schule ein Instrument zur Gesellschaftsveränderung. www.igs-ff.de

mit Andreas Meisner, Integrierte Gesamtschule Franzsches Feld, Braunschweig
 

3. Keine Zeit für Demokratie - das "Kerngeschäft" geht vor!? LehrerInnengesundheit

Was muss im Hinblick auf demokratische Strukturen getan werden, um an der Schule gesund zu bleiben? Wer entscheidet über Maßnahmen? Wer entwickelt Konsequenzen?

Mit der Gefährdungsanalyse, einem Instrument des Arbeitsschutzgesetzes, werden die psychischen Belastungen am Arbeitsplatz einer bestimmten Schule gemessen. Anhand von Beispielen bekommen Ursachen und Auswirkungen von mangelnden Mitwirkungs- und Gestaltungsmöglichkeiten an der Schule auf die Gesundheit der Lehrer_innen Gesicht.
 

mit Hannelore Reich, Behörde für Schule und Berufsbildung, Leitung Gefährdungsbeurteilung am Arbeitsplatz Schule

 

4. Was tun, um Einfluss zu nehmen?

Welche gesetzlichen Grundlagen für Konferenzen etc. gibt es?
Schon jetzt existieren eine Reihe von Mitbestimmungsmöglichkeiten für die Beteiligten an der Schule, die nicht allen bekannt sind bzw. wenig genutzt werden. Vertreter_innen des Gesamt-Personalrats erläutern, welche Strategien es gibt, um Recht richtig anzuwenden.

mit Regina Tretow, Dirk Poppner (Gesamtpersonalrat Schulen in der BSB)

 

5. Was ist aus unseren Schulen geworden, was soll werden?

Die GEW fordert angesichts zunehmender Entdemokratisierung ein Zurück zur demokratischen Praxis. Wie kann (wieder) Demokratie an Schulen gelebt werden? Wie könnte das frei vom bestehenden Behördenmodell, das durch Orientierungsrahmen und Schulinspektion gekennzeichnet ist, aussehen?

Welche Wege wollen wir gehen, um unsere Vorstellungen zu realisieren? Welche Strategien und Mittel sind notwendig?

Nur aus einer gelebten Demokratie können Demokrat_innen hervorgehen.

Klaus Bullan, Sigrid Strauß, Vorsitzende GEW Hamburg

 

6. Frühe Rechte, späte Chancen – der Beitrag der Schülervertretung zur demokratischen Schulkultur 

Schulgesetze verschleiern mit Vorliebe die engen verfassungsrechtlichen Grenzen der Schülervertretung. Wer will schon schwarz auf weiß lesen, kaum etwas zu sagen zu haben? Doch das heißt nicht, dass Demokratie in der Schule nicht erlebt werden kann! Der Workshop will einen neuen Blickwinkel bieten und gibt ein Instrument zur Weiterentwicklung der Beteiligungsbereitschaft des Kollegiums an die Hand.  

mit Michael Freitag, Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik e.V.