Uni Hamburg: Die gemeinsame Personalversammlung des wissenschaftlichen, technischen und Verwaltungspersonals fordert eine Wiederaufnahme der Finanzverhandlungen mit der Stadt Hamburg

12. Juli 2012 Von: Stephanie Zuber Gruppenbeitrag
Personalversammlung an der UHH

Bericht von Barbara Scholand

Am 6. Juli demonstrierten Mitglieder aller Statusgruppen vor den Türen des Hauptgebäudes der Universität und zeigten damit ihre deutliche Kritik am Spar-Vorgehen des Präsidiums. Anlass der Demonstration war der vom Präsidium angeordnete „Stellenstop“, über den die Personalräte nicht, wie gesetzlich vorgesehen, vorab informiert worden waren: Sie blieben draußen.

Neben den Personalratsvorsitzenden von WiPR und TVPR, Peter Burger und Ursula Kisse, und dem ver.di-Vertreter Roland Kohsiek hielt auch Barbara Scholand von der GEW (Vertrauensperson an der Fakultät 4, Fachgruppe HuF, Frauenausschuss) eine kurze Ansprache und forderte die Universitätsleitung auf, ihre abwartende Haltung und ihren vorauseilenden Gehorsam aufzugeben.

Die Personalversammlung wurde, nach einem Marsch über den Campus, im Audimax II fortgesetzt. Der Vorsitzende des wissenschaftlichen Personalrats, Prof. Dr. Peter Burger, rief die Universitätsleitung dazu auf, Transparenz zu schaffen und Vertrauen wieder herzustellen. Der „Kampf um die Zukunft“, der 2011 begonnen worden war, müsse auch seitens der Universitätsleitung weitergeführt werden. Doris Krohn (GEW, Mitglied im WiPR) und weitere Anwesende kritisierten den im Oktober 2011 geschlossenen Vertrag der Universität mit der Stadt als voreilig und forderten den anwesenden Vizepräsidenten Fischer auf, die Finanzierungsverhandlungen wieder aufzunehmen. Vertreter_innen aus verschiedenen Fachbereichen der Universität beklagten vor allem die mangelhafte personelle Ausstattung. Das Lehrangebot in den Lehramtsstudiengängen muss zu über 20%, in der Bewegungswissenschaft zu über 30% und sogar zu über 60% im Bereich „DaF – Deutsch als Fremdsprache“ von Lehrbeauftragten abgedeckt werden! Auch die Einsparungen beim TVP zeigen z.T. extreme Auswüchse: So ist bspw. der Vertrag einer Krankheitsvertretung für den Hausdienst in der Fakultät 4 sofort gekündigt worden, weil der Stelleninhaber verstorben war und somit der Befristungsgrund für diese Stelle entfiel(!). Dies bedeutet, dass die Öffnungszeiten für das Gebäude Von-Melle-Park 8 verkürzt werden und sich somit die Studien- und Arbeitsbedingungen verschlechtern. Sabine Großkopf, ebenfalls GEW sowie „Mittelbau“-Vertreterin im Akademischen Senat, mahnte auf diesem Hintergrund an, bei den anstehenden STEP-Verhandlungen (Struktur- und Entwicklungsplan) alle Statusgruppen zu beteiligen. Die Versammlung wurde mit der Verabschiedung einer Resolution beendet, die sich zum einen an den Senat der Stadt Hamburg, zum anderen an die Universitätsleitung richtet.