Die Autorin und Schreibworkshop-Leiterin Kathrin Lange liest aus den "Fabelmacht-Chroniken"

23. Mai 2019 Von: C.Jantzen Gruppenbeitrag

Am 21.05.2019 hat die AJuM Hamburg gemeinsam mit dem Arbeitsbereich Deutschdidaktik der Universität Hamburg im Rahmen einer Lesungsreihe die Autorin Kathrin Lange zu einer Lesung sowie einem anschließenden Werkstattgespräch eingeladen. In gemütlicher Atmosphäre im Café Campusblick an der Universität Hamburg las Kathrin Lange aus dem ersten Band Ihrer Fabelmacht-Chroniken. Ihre Lesung aus der erfolgreichen und 2½-bändigen Romantasy-Reihe wurde um Bildimpressionen und Schilderungen vom Eifelturm, mittelalterlichen Friedhöfen sowie den Dächern von Paris ergänzt, da die fabelmächtige Protagonistin Mila durch Frankreichs Hauptstadt wandelt.

Nach einer knappen, aber sehr informativen Einführung in Leben und Werk der Autorin durch Philipp Schmerheim fesselte Kathrin Lange das Publikum mit drei verschiedenen Kapitelausschnitten, die die Entwicklung der Handlung illustrieren: Inspiriert durch die Viele-Welten-Interpretation der Quantenmechanik des Physikers David Deutsch, Michael Endes Geschichtensammlung Der Spiegel im Spiegel sowie ihr plastisches Träumen konstruiert Kathrin Lange die Fabelmächtigen. Diese sind in der Lage, die Wirklichkeit umzuschreiben und damit die Grenze zwischen verschiedenen Paralleluniversen zu überschreiten.

Dass die Autorin mit ihrem Vortrag beim Publikum viel Interesse geweckt hatte, zeigte sich an einem lebhaften anschließenden Werkstattgespräch. Zuerst stellte Christoph Jantzen ihr Fragen zu ihren Schreibprozessen, folgenden Projekten sowie zur Gestaltung der Diegese und Figurenkonzipierung ihrer Fabelmacht-Chroniken. Besonders betonte Kathrin Lange die Wichtigkeit ihrer Reisen zu den Schauplätzen der Geschichten, um während des Schreibprozesses Inspirationen und atmosphärisches Detailwissen zu den Orten zu erlangen.

Ebenso vielfältig waren die Fragen aus dem Publikum, die sich unter anderem mit Kathrin Langes Arbeit in dem Literatur Labor Wolfenbüttel befassten. Kathrin Lange erklärte, dass ihr die Arbeit mit NachwuchsschriftstellerInnen aller Art besondere Freude bereite und auch das Erlernen von Handwerkszeug neben kreativer Entfaltung im Schreibprozess unterstützend wirke. Auf Nachfragen zu der Beziehung mit ihrer Leserschaft stellte die Autorin heraus, dass einerseits ihre Jugendbücher auf die Bedürfnisse der Zielgruppe zugeschnitten sind, andererseits Fan-Girls auch Einfluss auf ihre Figuren nehmen können. Über zukünftige Projekte konnte und wollte Kathrin Lange noch nicht so viel verraten. Dennoch wurde deutlich, dass auch in den zukünftigen Projekten intertextuelle Verweise genutzt werden.

Mit einem intertextuellen Verweis schließt auch dieser Beitrag über die anregende Lesung sowie das Werkstattgespräch: Wir blinzeln in fabelmächtiger Manier.

Yannah Wiechmann und Anna Hölzen