Lesespaß - Einer schlägt sich durch

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Stumm und starr vor Angst hockt sie in ihrem Drehstuhl, als hätte die Ohrfeige sie betäubt. »Sie ruhig sind und bleiben still!« Ich greife nach dem Packband in meiner Jackentasche, fessle ihre Hände an die Armlehnen und die Fußgelenke an die Stuhlbeine. Mit mehreren Streifen klebe ich ihren rot geschminkten Mund zu. »Nix ich will hören!« So langsam beginne ich, mich zu entspannen. [...]

In einer Behörde zu kiffen, das fühlt sich irrsinnig gut an. »Frau Schulz, wir reden zusammen. Ich wollte immer, und Sie haben keine Zeit oder Wille für mich, wenn ich vor Ihrem Zimmer warten.«

Eine andere Perspektive auf das „Flüchtling-sein“ in Deutschland öffnet Autor Abbas Khider in seinem 2016 im Hanser-Verlag erschienen Roman "Ohrfeige"

Abbas Khider
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