Rezension - Bildung und Habitus

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Für diese Veröffentlichung wurde der Autor mit dem Wissenschaftspreis 2013 der Sektion Sonderpädagogik in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft ausgezeichnet

Wissenschaftler mit Mut zum Widerspruch gegen den herrschenden Mainstream Die unter dem Titel „Soziale Ungleichheit, Bildung und Habitus“ veröffentlichte Dissertation von Fabian van Essen fällt in eine Zeit, in der die schulische Inklusionsdebatte viele Menschen erreicht. Gleichzeitig wird jedoch der mit inklusiver Bildung untrennbar verbundene Anspruch auf Chancengleichheit und Nichtdiskriminierung der Beliebigkeit preisgegeben. Bildungs- und gesellschaftspolitischer Ausdruck dieser Beliebigkeit ist das unverändert zähe Festhalten an selektiven Strukturen, die soziale Ungleichheit, Diskriminierung und Exklusion hervorbringen. Van Essens Publikation ist ein unverzichtbarer, gelungener Beitrag, diesen Tendenzen aus wissenschaftlicher Perspektive entschieden zu widersprechen. Dies geschieht mit der umfassend theoretisch und empirisch begründeten Aussage, dass das selektive, hierarchisch gegliederte Schulsystem mit dem Subsystem Förderschule nicht legitimierbar ist.

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BRIGITTE SCHUMANN