ver.di und GEW: Erstmalig Tarifvertrag für Lehrkräfte der Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg durchgesetzt

02. Juli 2014Von: PresseredaktionThema: Tarif / Besoldung
Bessere Bezahlung für Lehrkräfte ab dem neuen Schuljahr
JMS

Mehr als die Hälfte der rund 350 Lehrkräfte der Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg werden ab sofort mehr verdienen. Bundesweit ist es den Gewerkschaften ver.di und GEW erstmalig gelungen, für angestellte Lehrkräfte im öffentlichen Dienst einen Eingruppierungsvertrag abzuschließen. Bislang fand die Zuordnung der Entgeltgruppe im Tarifvertrag der Länder einseitig durch eine Arbeitgeberrichtlinie statt.

„Nach über 2 Jahren Aktionen, einem einwöchigem Arbeitskampf, der durch viele Lehrkräfte getragen wurde, sowie mit Unterstützung von Eltern konnten wir uns gegenüber der Freien und Hansestadt durchsetzen“, sagt die Verhandlungsführerin von ver.di, Agnes Schreieder. „Mehr als die Hälfte der Lehrkräfte wird jetzt in einer höheren Tarifgruppe, der Entgeltgruppe 10 des Tarifvertrages Länder, eingruppiert. Das ist ein vorzeigbares Ergebnis,“ ergänzt Birgit Rettmer, die für die GEW verhandelt hat.

Eine höhere Bezahlung erfolgt, wenn Lehrkräfte überwiegend in Gruppen unterrichten, Chöre, Ensembles oder Orchester leiten, besonders begabte Kinder unterrichten, studienvorbereitende Ausbildung erteilen, in zwei oder mehr Fächern unterrichten oder in sozialen Trainings wie dem Jamliner arbeiten.

Derzeit erhalten die meisten Lehrkräfte nach einem 4 – 6 jährigem Hochschulstudium beim Berufseinstieg für Vollzeitarbeit lediglich 2.484 € brutto. Wird die Entgeltgruppe 10 bezahlt, sind dies immerhin 2.809, also 325 € brutto mehr. Nach langjähriger Berufserfahrung steigt die Bezahlung von 3.561 € brutto auf jetzt 4.028 € um knapp 470 €. Häufig arbeiten die Lehrkräfte jedoch nur in Teilzeit. Der jetzt unterzeichnete Tarifvertrag läuft bis zum Jahresende 2018. „Die Stadt kann und muss sich gute Lehrerkräfte für die musikalische Bildung ihrer Kinder und Jugendlichen leisten, und diese angemessen bezahlen“ stellen ver.di und GEW fest. „Wir bleiben zukünftig auf Augenhöhe dran.“

Foto: Andreas Hamm