Kaum jemand kennt sich so gut mit dem Hamburger Arbeitszeitmodell aus wie Hans Voß, und kaum jemand kann es so gut kritisieren – war er doch langjährig für die GEW als Personalrat tätig. Wir haben mit ihm über die Natur, die Geschichte und die Probleme dieses Modells gesprochen.
Lieber Hans, diese erste Frage dürfte dir leichtfallen: Was ist überhaupt das AZM, das Hamburger Arbeitszeitmodell?
Hans Voß: Ja, leider ist es kein Modell, sondern es ist die Realität und wird aber immer noch unter dem Stichwort ›Arbeitszeitmodell‹ geführt. Die Kolleg*innen sprechen vom ›Modell‹, aber wissen ganz genau, das ist ihr täglich Brot, das sie erleben. Ja, was ist das Arbeitszeitmodell? Oder, ganz grundsätzlich gefragt, was sollen Arbeitszeitmodelle? – Die sollen die Arbeitszeiten abbilden, welche einer Lehrkraft für bestimmte Tätigkeiten zugestanden werden. Das sollte natürlich dann möglichst umfassend und auch angemessen sein, so dass also auch wirklich die Arbeitszeit berücksichtigt wird, welche die Kolleg*innen investieren. Das ist natürlich schon der erste Knackpunkt und genau daran krankt auch dieses Arbeitszeitmodell in Hamburg. Wenn wir jetzt in unserem Gespräch die Realität beschreiben, sollten wir vereinbaren, dass wir von dem AZM-Arbeitszeitmodell sprechen, dann wissen wir, was damit gemeint ist. […]
Das vollständige Interview findet sich in der hlz – Zeitschrift der GEW Hamburg 9-10/2023, S. 34 f.
Illustration: Andrea von Redecker