Der Landeselternausschuss (LEA) und auch die öffentlichen Medien haben darüber informiert, dass der Bund in Person von Sozialministerin Lisa Paus erklärt hat, dass jetzt alle Bundesländer Verträge zum Kita-Qualitätsgesetz unterschrieben haben und vom Bund somit 4 Milliarden Euro in den nächsten Jahren zur Verfügung gestellt werden. Damit ist es sicher, dass vom Bund Gelder für Qualitätsverbesserungen in den Kitas kommen.
Der Hamburger Vertrag sieht vor, die Gelder hauptsächlich für Verbesserungen des Fachkraft-Kind-Schlüssels zu verwenden. Allerdings scheinen die Hamburger Verantwortlichen sich dadurch die von den Beschäftigten, den Gewerkschaften und dem Kita-Netzwerk mühsam erkämpften Verbesserungen in den letzten Jahren in den Krippen im Nachhinein finanzieren lassen zu wollen. Im Anhang findet sich der Vertragstext, in dem keine neuen konkreten Verbesserungen auftauchen.
Positiv ist, dass mit den Geldern vom Bund auch die Sprach-Kitas weiter finanziert werden sollen. Die minimalen Verbesserungen im Elementar-Bereich sollen weiter durch Landesmittel finanziert werden.
Was wird in den Kitas gebraucht?
Der Kitabereich braucht neue konkrete Schritte zur Verbesserung des Fachkraft-Kind-Schlüssels, um die pädagogische Arbeit zu verbessern und nicht zuletzt, um die Beschäftigten zu entlasten und länger im Beruf zu halten und neue Mitarbeitende zu gewinnen. In der Krippe bedeutet das einen echten 1:4 Schlüssel und im Elementarbereich einen echten 1:10 Schlüssel. Berücksichtigt werden müssen dabei Urlaube, Fortbildungen und Krankenzeiten, Einbeziehung von Vor- und Nachbereitungszeiten, Kooperationszeiten, Berichtszeiten, etc. Der Fachkraft-Kind-Schlüssel muss für die gesamte Öffnungszeit bzw. Betreuungszeit gelten.
Einbeziehung der Beschäftigten und ihrer Vertretungen
Die Planungsmöglichkeiten, die sich aus der Finanzierung durch den Bund ergeben, müssen die Verantwortlichen in Hamburg zusätzlich zur Vertragskommission auch mit den Beschäftigten, z. B. vertreten durchs Kita-Netzwerk und die Gewerkschaften verhandeln und in einem Abkommen festhalten. Die Gelder dürfen nicht irgendwo im Haushalt versickern!
Meldet euch bei Nachfragen, mit Kritik und Anregungen gern bei Sabine Lafrentz, lafrentz@gew-hamburg.de.
Foto: Helene Souza / pixelio.de
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