Dass Bildung so prominent in das Jahr 2015, dem letzten der Millenniumsentwicklungsziele, der MDGs, mit so viel internationaler Aufmerksamkeit und Rückenstärkung gestartet ist, verdanken wir nicht zuletzt der Würdigung der Bedeutung von Bildung durch die Verleihung des Friedensnobelpreises an die Kämpferin für das Recht auf Bildung von Mädchen die 17jährige Pakistanerin Malala Yousafzai und den Inder Kailash Sathyarthi. Kailash war nicht nur Gründer des Global March Against Child Labour in seinem Heimatland, wo er Kinder aus der Versklavung von Kinderarbeit holte, sondern Mitbegründer der Globalen Bildungskampagne, deren erster Präsident er von 2000 bis 2011 war.
Die GEW setzt sich seit der Gründung der deutschen Koalition der Globalen Bildungskampagne aktiv für das Recht von Bildung für Alle in den jährlichen Aktionswochen ein. Dieses Jahr lautet das Motto unserer Aktionswochen 'Bildung macht Zukunft'. Es dreht sich alles um die Bedeutung von Bildung in unserer globalisierten Welt.Welche Kompetenzen und welches Wissen brauchen Schülerinnen und Schüler, um in einer sich rasch wandelnden Welt zurechtzukommen und drängenden Herausforderungen wie dem Klimawandel oder der immer größer werdenden Schere zwischen Arm und Reich entgegenzutreten? Was sollten Schülerinnen und Schüler rund um den Globus - egal ob in Berlin, Hongkong oder Addis Abeba - lernen, um verantwortungsbewußte Menschen zu werden und sich ihre Träume erfüllen zu können? Was muss Bildung jetzt und in Zukunft leisten?
Die internationale Gemeinschaft hat sich während des Weltbildungsforums in Dakar im Jahr 2000 zum Ziel gesetzt, dass bis 2015 alle Mädchen und Jungen weltweit zur Schule gehen können.Dieses Ziel wird unerreicht bleiben: 58 Millionen Kinder und 63 Millionen Jugendliche können laut UNESCO nicht zur Schule gehen. Hinzu kommt: 130 Millionen Kinder können weder lesen, schreiben noch rechnen, selbst wenn sie eine Schule besuchen. Es bleibt also viel zu tun - eine große Herausforderung für die Weltgemeinschaft, die im September 2015 die neuen globalen Ziele für die nächsten fünfzehn Jahre verabschieden wird.
Vom 26. April bis 5. Juli 2015 möchte die Globale Bildungskampagne gemeinsam mit Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern , die Bedeutung von Bildung ins Licht der Öffentlichkeit rücken und Politiker/-innen auffordern, sich im Rahmen der Verhandlungen um diese neue globale Entwicklungsagenda stärker dafür einzusetzen, dass jedes Mädchen, jeder Junge sein Recht auf gute Bildung wahrnehmen kann.
Wichtig wird für uns auch sein, dass bei Entscheidungstreffen, wie dem G7-Treffen unter deutscher Leitung im Juni auf Schloss Elmau, Bildung ein Schwerpunktthema für die Phase der Entwicklungsziele 'post 2015' zur Bekämpfung von Armut bleibt.
Wie jedes Jahr hat die Globale Bildungskampagne Unterrichtsmaterial mit Informationen, Übungsteilen, Kreativ-und Aktionsvorschlägen erarbeitet. Unter WWW.Bildungskampagne.org/Weltklasse können Sie diese und Beispiele der vorjährigen Aktionen einsehen. Ziel ist es, dass Schülerinnen und Schüler ihre Vorstellung oder Wünsche für die Zukunft von Bildung auf Plakaten darstellen. BILDUNG MACHT ZUKUNFT. Eine Jury wird entscheiden, welche Klasse ihre Botschaften, Wünsche und Visionen in einer Aktion in Berlin Bundestagsabgeordneten vorstellen wird. Nutzen Sie die Chance mit Ihren Schülerinnen und Schülern, die Bedeutung von Bildung für die Zukunft sichtbar zu machen. Melden Sie sich unter WWW.Bildungskampagne.org/weltklasse an.
Auf dem Foto sind Kailash Satyartie zusammen mit Maren Jesaitis, Koordinatorin der Globalen Bildungskampagne in Deutschland und Barbara Geier von der GEW Hamburg.