„Zur Förderung jüdischen Lebens in Hamburg“

25. Februar 2013Von: PresseredaktionThema: GEW
GEW verkauft Rothenbaumchaussee 19 an das Jüdische Bildungszentrum Chabad e.V.
Haus

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW Hamburg) hat ihr Gebäude Rothenbaumchaussee 19 (Ro 19) an das Jüdische Bildungszentrum Chabad e.V., das von Rabbiner Shlomo Bistritzky geleitet wird, verkauft.

„Wir wollen damit einen Beitrag zur Stärkung jüdischen Lebens in Hamburg und besonders hier im Rotherbaum leisten, so Klaus Bullan, Vorsitzender der GEW Hamburg: „Deshalb haben wir einerseits Chabad e.V. durch einen günstigen Kaufpreis von 2,5 Mio. Euro den Erwerb von Ro 19 und dem Hintergebäude 19a ermöglicht. Andererseits wollen wir durch eine Spende von 400.000 Euro an die Jüdische Gemeinde in Hamburg auch besonders die Bildungsarbeit der Gemeinde unterstützen.“

Die GEW war bislang Eigentümerin des Hauses Ro19, das im Jahr 1935 von einer Erbengemeinschaft jüdischer Herkunft verkauft worden war. Es hatte kontroverse Diskussionen innerhalb und außerhalb der GEW darüber gegeben, ob die Erbengemeinschaft Ro 19 verfolgungsbedingt habe verkaufen müssen. Bullan: „Auch wenn eine Reihe von Tatsachen dafür sprechen, dass die früheren Eigentümer den Verkauf im Jahre 1935 nicht in den Kontext nationalsozialistischer Verfolgung eingeordnet haben, können wir natürlich nicht mit Sicherheit sagen, dass es kein Zwangsverkauf war. Deshalb war für uns handlungsleitend, dass das Gebäude wieder eine jüdische Nutzung bekommen soll. Mit dem Verkauf und der Spende an die Jüdische Gemeinde bekennen wir uns zur Verantwortung der GEW.“

Rabbiner Shlomo Bistritzky, Vorsitzender von Chabad e.V., erklärt: ”Ich freue mich sehr, dass meine Initiative von vor drei Jahren, das Haus an eine jüdische Institution zu verkaufen, realisiert werden konnte und damit eine konstruktive Lösung der Auseinandersetzungen in der Vergangenheit gefunden wurde. Chabad Lubawitsch Hamburg e.V. wird die Villa in der Rothenbaumchaussee nutzen, um das Angebot der Jüdischen Gemeinde in Hamburg zu ergänzen. Seit dem Amtsantritt des neuen Vorstands und dem damit verbundenen Aufblühen der Gemeinde habe ich das Nutzungskonzept entsprechend angepasst und bin fest davon überzeugt, dass unsere jüdische Gemeinde eine gute Zukunft haben wird.”

Bernhard Effertz, der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Hamburg, freut sich: „Mit ihrer großzügigen Spende und ihrem verantwortungsvollen Umgang mit dem Verkauf des Hauses Ro19 leistet die GEW einen wichtigen Beitrag dazu, jüdisches Leben in Hamburg aufblühen zu lassen. Wir haben viel vor, da kommen die Mittel wie gerufen."