Die Coronapandemie bringt Eltern und vor allem Mütter an ihre Grenzen. Das zeigt eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung. GEW-Vorstandsmitglied Frauke Gützkow fordert, alle Maßnahmen in der Coronakrise einem Gleichstellungscheck zu unterziehen.
Bildungspolitik
Vor einem Jahr einigten sich Bund und Länder wegen der Ausbreitung des Coronavirus auf eine umfassende Beschränkung sozialer Kontakte. Das hat Schulen, Kitas und Familien besonders getroffen. Eine Bestandsaufnahme.
Die GEW weist auf folgende Mitteilung des SOVD hin und unterstützt sie:
Arme Kinder und Jugendliche brauchen digitale Hilfe
Die Corona-Krise ist eine flächendeckende Bildungskrise geworden! Die augenblicklichen Schulschließungen mit den ungeregelten Notbetreuungen bringen Familien in große Schwierigkeiten und Belastungen. An Bildung ist nicht zu denken, wer nicht in der Notbetreuung ist, wird eher schlecht als recht vor dem Bildschirm betreut. Zwar werden Leistungen produziert, was aber an Wissen bei den Kindern und Jugendlichen bleibt, ist vollkommen fraglich und wird seitens der Schulbehörde auch nicht erfragt.
Das Bund-Länder-Geschacher um das Vorgehen in der Coronapandemie geht am Mittwoch in die nächste Runde: Die GEW plädiert weiter dafür, ab dem Inzidenzwert von 50 in den Wechselunterricht zu gehen - aber ohne Doppelbelastung der Lehrkräfte.
Die Sozialbehörde will, dass in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) Beschäftigte ihre Klient*innen nach linksextremen Einstellungen befragen und es an die Behörde geben. Die GEW kritisiert zum einen die Datenerhebung generell – es geht um Beziehungs- und nicht um Präventionsarbeit – zum anderen die Schwerpunktsetzung „Prävention linker Aktivität“. Gerade in Zeiten eines zunehmenden Rechtsrucks in der Gesellschaft ist dies der falsche Ansatz.
Laut einer Antwort des Hamburger Senats auf eine Anfrage der Linksfraktion haben in Hamburg von 115 Flüchtlingsunterkünften nur 36 einen vollwertigen Internetanschluss.
Die Pandemie hat das chronisch unterfinanzierte Bildungssystem an die Grenzen seiner Belastbarkeit gebracht. Genügend Geld für Bildung muss jedoch da sein, sonst droht unsere Gesellschaft, noch weiter auseinander zu driften.
01.02.2021 - Mechthild Schrooten, Professorin für Volkswirtschaftslehre, Hochschule Bremen
Bund und Länder haben den Lockdown noch einmal verlängert – bis zum 14. Februar. Heftig diskutiert wurde über die Bedingungen für Schulen und Kindergärten. Nach Medienberichten konnte sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) nicht durchsetzen, die Bildungseinrichtungen konsequent zu schließen. Es bleibt wie bisher dabei, dass die Länder selbst definieren, in welcher Form der Unterricht und die Betreuung stattfinden. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hält den Beschluss grundsätzlich für richtig.
Die Coronakrise ist auch eine Bildungskrise. Bildungsgewerkschaften kämpfen gerade in Corona-Zeiten für gleichberechtigte Bildung für alle. Die GEW bietet 2021 eine Online-Veranstaltungsreihe zur internationalen Gewerkschaftsarbeit an.
Bundeskanzlerin Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder haben sich am Mittwoch nur auf zurückhaltende Corona-Maßnahmen an Kitas und Schulen verständigt. „Entäuschend und riskant“ nannte GEW-Chefin Marlis Tepe das Ergebnis der Videokonferenz.
Nach der Videoschalte von Bund und Ländern wegen der steigenden Corona-Zahlen fordert die GEW schnell wirksamere Maßnahmen, um alle Beschäftigten in Schulen und Kitas zu unterstützen.
Nach der Einigung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder, Schulen und Kitas in der Corona-Pandemie weiter offen zu lassen, mahnt die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) bessere Manahmen zum Gesundheitsschutz an. Angesichts der steigenden Infektionszahlen dürfe es ein „Weiter so!“ nicht geben.