Arbeitszeitstudie Newsletter #7

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Newsletter #7

Arbeitszeitstudie, Woche 13:

Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer,

für knapp 10.000 Hamburger Abiturientinnen und Abiturienten finden an 146 weiterführenden Schulen vom 18. April bis 13. Mai 2024 die schriftlichen Abiturprüfungen in 30 Fächern statt.

Nur drei Wochen später, zwischen dem 1. und 9. Juli, folgen dann die mündlichen Prüfungen, entweder in Form einer Präsentationsprüfung oder einer klassischen mündlichen Prüfung. Bis zum 12. Juli werden dann die Abiturzeugnisse ausgeteilt.

Für alle beteiligten Lehrkräfte ist die Abiturzeit mit einem erhöhten Stresslevel verbunden. Wieso eigentlich? Erhalten doch alle als Zeitausgleich einen erhöhten WAZ-Faktor nach der Lehrerarbeitszeitverordnung. Auch entfallen etliche Kursstunden, weil Abiturvorbereitungen und -prüfungen stattfinden. Tatsächlich aber klagen die meisten Lehrkräfte über Zeitdruck, wochenlanges Korrigieren des schriftlichen Abiturs, ohne Pausen an den Wochenenden.  Fallen Kurse aus, werden Lehrkräfte zu Vertretungen eingesetzt. Zum Korrigieren von Abiturklausuren in einem Stück benötigen viele längere Zeitphasen. Diese sind kaum gegeben.

Hinzu kommen die Qualitätsansprüche, die bei Prüfungskorrekturen bekanntlich höher sind als bei regulären Klausuren. Lehrkräfte haben den Zweit-Korrektoren zudem eine gut nachvollziehbare Korrektur vorzulegen.

In diesen angespannten Wochen zu erkranken, darf und kann sich niemand leisten. Vertretung ist nicht eingeplant. Fängt man sich eine Erkältung ein oder erkrankt anders, hat man ein persönliches Problem mit dem jede*r selbst fertig werden muss (Stichwort: Auskömmlichkeit). Dann sollte man ein gutes Verhältnis zur Schulleitung haben, um eine individuelle zeitliche Entlastung zu vereinbaren.

In diesem Schuljahr sind glücklicherweise die mündlichen Abi-Prüfungen erst spät im Juli 2024 dran. Bleibt wichtige Zeit, und um sich in die mündlichen Prüfungsaufgaben einzuarbeiten. Diese wird auch dringend gebraucht, weil Abiturient*innen zwischen einer Präsentationsprüfung oder einer klassischen mündlichen Prüfung wählen dürfen. Präsentationsprüfungen, so meinen viele Kolleg*innen, benötigen eine längere Vorbereitungszeit, weil eine umfangreichere und tiefere Einarbeitung erforderlich ist.

Abschließend bleibt zu hoffen, dass die Schulen den Lehrkräften genügend Entlastungen ermöglichen, damit sie gesund und motiviert durch die stressige Abiturzeit gelangen.  

Euer Studien-Projektteam

 

Tipp der Woche: Wegezeiten zur Fortbildung sind Arbeitszeiten!

Wegezeiten können als Arbeitszeit für (1.) genehmigte / angewiesene Fortbildungen gerechnet werden und (2.) außerdem, wenn der Weg zur Fortbildung nicht vom Wohnort, sondern von der Dienststelle aus angetreten wird – also der sog. 3. Weg! (=> Die Wegezeiten dann bitte im Rahmen der Tätigkeit "Weiterbildung" erfassen!)

 

Comic Mo's Momente #7

Comic mos momente #7

Gewerkschaftstag der GEW Hamburg am 30. April 2024

„Lehrkräftearbeitszeiterfassung gestalten und regeln!“

 

Am Dienstag, 30. April 2024 tagt von 9 bis 16 Uhr der Gewerkschaftstag, das höchste Gremium der GEW Hamburg, im Curiohaus. Die neue Schulsenatorin Ksenija Bekeris hält ein Grußwort und stellt sich den Fragen der Delegierten.

Neben dem Haushalt stehen verschiedene Anträge auf der Tagesordnung. Schwerpunkt ist der Arbeits- und Gesundheitsschutz an Schulen.

Im Antrag „Lehrkräftearbeitszeiterfassung gestalten und regeln!“ wird vorgeschlagen, die laufende Arbeitszeit- und Belastungsstudie der Kooperationsstelle der Universität Göttingen, an welcher Lehrkräfte der SEK. I und II der STS und Gymnasien bis zum Ende der Sommerferien teilnehmen, mit weiteren Aktivitäten zu verbinden. „Mit den Ergebnissen der Studie sowie unserer politischen Auswertung ließe sich der Druck auf die Arbeitgeberseite, Verhandlungen über die Arbeitszeit der Lehrkräfte aufzunehmen, erhöhen. Dass hierbei nicht Maßnahmen zur persönlichen Regulierung, sondern in erster Linie organisatorische Maßnahmen ergriffen werden müssen, steht mit dem Ausschluss der Leistungs- und Verhaltenskontrolle des Antrags auch als gewerkschaftliche Position klar voran“, so Yvonne Heimbüchel, 1. Stellvertretende Vorsitzende der GEW Hamburg.