Gestern hat die Schulbehörde die Bescheide über den neuen Sozialindex an die Schulen versendet. Der Sozialindex bildet die sozialen Rahmenbedingungen der Schülerschaft jeder Schule auf einer sechsstufigen Skala von 1 (besonders schwierige Rahmenbedingungen) bis 6 (sehr günstige Rahmenbedingungen) ab. Je nach Einstufung werden einer Schule unterschiedlich viele pädagogische Stellen zugewiesen. Die Behörde spricht dabei von „gerechteren Startchancen“. Anstatt dafür aber mehr Geld in die Hand zu nehmen, wird tatsächlich nur umverteilt.
Presseredaktion
Aktuelle Meldungen
Die aktuelle Regelung der Behörde ermöglicht Schülerinnen und Schülern während der Prüfungen an ihrem Platz die Maske abzulegen. Dies erscheint zunächst sinnvoll, da die anstehenden Abiturprüfungen teilweise über viele Stunden gehen. Man erkennt an und möchte verhindern, dass das Atmen durch die Masken die angespannte Prüfungssituation weiter belastet.
Doch wie steht es um den Gesundheitsschutz, konkret den Schutz vor Ansteckung für Schülerinnen, Schüler und die sie beaufsichtigenden Lehrkräfte?!
In der Erwachsenenbildung arbeiten bundesweit insgesamt etwa genauso viele Lehrkräfte wie an den Schulen, aber weithin für die Öffentlichkeit unsichtbar in den verschiedensten Bereichen: so z. B. in beruflicher und politischer Weiterbildung, in Sprach- und Integrationskursen.
Sie arbeiten für die unterschiedlichsten Träger: Volkshochschulen, Vereine, große und kleine Firmen, für gemeinnützige Organisationen oder gewinnorientierte Firmen.
Nach Beschluss der KMK sollen Schüler*innen keine Nachteile aus der pandemiebedingten Ausnahmesituation erwachsen. „Diese Erklärung muss eingehalten werden, sollten die Prüfungen pandemiebedingt ausfallen müssen“, so die GEW-Bundesvorsitzende Marlies Tepe jüngst im Statement des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND).
Die GEW Hamburg unterstützt dies und begrüßt auch die Konkretisierung des Schulsenators für die Abiturient*innen in Hamburg, mehr Zeit, mehr Auswahlmöglichkeiten, gezieltere Vorbereitung und zusätzliche Unterstützung beim Abitur zu gewähren.
Nach den Frühjahrsferien sollen Grundschulen, ReBBZ, sowie Abschlussjahrgänge an den weiter-führenden Schulen wieder im Wechselunterricht in Halbgruppen öffnen. Das hält die GEW für pädagogisch richtig.
Aktuell erreichen die GEW viele Berichte von Pädagog*nnen an Schulen, die berichten, dass sie zwar Impftermine bekommen, aber keine Arbeitgeberbescheinigung von der Schulbehörde, die dazu nötig ist. Einige Kolleg*innen, die vorausschauend von ihren Schulleitungen solche Bescheinigungen schon bekommen haben, werden geimpft.
Noch ist offen, ob die Inzidenzwerte in Hamburg eine vorsichtige Öffnung der Schulen nach den Ferien möglich machen. Um eine gewisse Planbarkeit zu ermöglichen fordert die GEW die Schulbehörde auf, nun den Wechselunterricht vorzubereiten, der bei sinkenden Inzidenzzahlen greifen kann, ohne wieder direkt in den Präsenzunterricht ohne die nötigen Abstandsregelungen zurückzukehren. Dabei erwartet die GEW, dass eine Entlastung der Lehrkräfte mitgedacht wird.
Die Gesundheitsminister*innen aus Bund und Ländern hatten am Montag beschlossen, dass Pädagog*innen an Grund- und Sonderschulen und Erzieher*innen an Kitas von der dritten in die zweite Impfgruppe vorrücken und damit schneller geimpft werden können. Das hatte die GEW ausdrücklich begrüßt.
Die GEW fordert den Schulsenator auf, während der Ferien die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Schule in der Pandemie gelingen kann.
Im Juni dieses Jahres hat die GEW einen Vorschlag für den Schulunterricht nach den Sommerferien vorgelegt. Leider ist die Schulbehörde nur marginal darauf eingegangen. Seitdem ist die Pandemie weiter fortgeschritten, die Infektionszahlen steigen und Schulen werden zeitweise geschlossen.
„Die Beschäftigten, insbesondere in den „Elbkinder“-Kitas blicken mit großer Sorge auf den 15.02. und auf die Runde bei der Kanzlerin am Mittwoch“, berichtet Jens Kastner, Kita-Experte der GEW-Hamburg. „Sollte die erweiterte Notbetreuung weiter gelockert werden, ist zu befürchten, dass die Kitas wieder geöffnet werden, ohne zu kontrollieren, ob die Eltern der Kinder, die gebracht werden, tatsächlich keine häusliche Betreuung organisieren können. Die Kolleg*innen müssen dann wie bisher ohne weitere Schutzmaßnahmen mehr Kinder betreuen.
Laut einer Antwort des Hamburger Senats auf eine Anfrage der Linksfraktion haben in Hamburg von 115 Flüchtlingsunterkünften nur 36 einen vollwertigen Internetanschluss.
Trotz gleichlanger Ausbildung werden Grundschul- und Mittelstufenlehrkräfte in Hamburg derzeit noch eine Besoldungsgruppe niedriger bezahlt als ihre Kolleg*innen an Gymnasien, Berufsschulen und als Sonderpädagog*innen (A12 statt A13). Tarifbeschäftigte Lehrkräfte sogar zwei Tarifgruppen niedriger (E 11 statt E13). Damit wird nun Schluss sein: A13 bzw. E13 für alle Lehrkräfte kommt.