Keine ruhige Minute mehr
Vier sauber enthauptete Bankmanager und eine geheimnisvolle Plakataktion zum Bankenboykott stiften eine Menge Unruhe in der eh schon krisenvollen Stimmungslage Athens. Der Autor Petros Markaris schickt den Leser mit seinem Ermittler Kostas Charitos durch das aktuelle griechische Gefühlschaos: Der Kriminalfall wird geklärt, ohne dass sich allzu viel Zufriedenheit über die erreichte Gerechtigkeit einstellt. Für die Lösung des Falls braucht der/die hlz-LeserIn allerdings mehr als die hier abgedruckten Auszüge aus dem Roman. (Anmerkungen im Text: hlz).
Am Tag nach der Hochzeit (der Tochter Katerina) betätigte ich (Kommissar Costas Charitos) mich als Süßwarenlieferant. Ich bin mit zwei Tüten Mandelkonfekt ins Büro gekommen und verteile es an die Kollegen in den verschiedenen Stockwerken. Die Glückwünsche und Danksagungen kommen zwar von Herzen, sind jedoch kurz angebunden. Die Kollegen wahren die Form, obwohl ihre Gedanken bei ganz anderen, dringlicheren Themen sind. Angesichts der bevorstehenden drastischen Lohnkürzungen werden wir nämlich aus Spargründen gezwungen sein, sogar noch unsere Scheiße zu trocknen, um sie weiterzuverwerten. Anderthalb Monatsgehälter weniger, das ist für niemanden ein Klacks...
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