Griechenland - Interview mit Gewerkschafter

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„Wir wollen faire Bedingungen“

Interview mit Nikolaos Papachristos, Vorsitzender der griechischen LehrerInnen-Gewerkschaft OLME, über die Finanzkrise und ihre Auswirkungen auf Schulen und LehrerInnen

hlz: Nikolaos, wie geht es den griechischen LehrerInnen jetzt gegenüber der Situation vor der Krise?

Nikolaos Papachristos: Die Situation ist nicht gut. Die Lehrer waren schon vor der Krise die am schlechtesten verdienenden Angestellten. Ein Lehrer mit zehn Dienstjahren, verheiratet und zwei Kinder, bekam 1.400 Euro. Und weil das sowieso wenig war, gab der Staat Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld, wie in Deutschland früher auch. Das Extrageld ist 1.000 Euro weniger geworden und die Lehrer haben jetzt vier Monatsgehälter weniger. Ein neu eingestellter Lehrer verdient jetzt 629 Euro. Vor der Krise waren es 1.050. Viele leben auf Kosten ihrer Eltern. Die Lehrer haben Angst, dass es weiter geht mit der Lohnreduzierung, Ein Lehrer kurz vor der Rente bekommt 1.400 Euro, das letzte Gehalt nach 35 Dienstjahren....

Nikolaos Papachristos