Gewerkschaften und Arbeitgeber haben in der Tarifrunde im Sozial- und Erziehungsdienst (SuE) der Kommunen die Schlichtung angerufen. Die jüngste Verhandlungsrunde, die von Montag bis in die frühen Morgenstunden des Donnerstags in Berlin stattfand, ist ohne Ergebnis geblieben. Das Angebot der Arbeitgeber hätte nicht zu der von den Gewerkschaften geforderten kräftigen Aufwertung des gesamten SuE-Berufsfeldes und einer deutlich besseren Bezahlung der Beschäftigten geführt – weder für Erzieherinnen und Erzieher noch für Sozialarbeiter und -pädagogen.
Tarif / Besoldung
Hamburger Erzieherinnen und Erzieher und viele andere aus dem Sozial- und Erziehungsdienst zogen heute, Dienstag, den 2.6, durch den Stadtteil Ottensen. Auch in der vierten Streikwoche ist von Ermüdung keine Spur. Zwar würden alle ein baldiges Verhandlungsergebnis feiern, aber dies muss sich lohnen, war die vorherrschende Meinung der Streikenden. Am gestrigen Tag fanden in den jeweiligen Gewerkschaftshäusern von GEW und ver.di Streikversammlungen statt, auf denen auch deutlich wurde, dass eine Streikunterbrechung ohne vernünftiges Verhandlungsergebnis nicht gewünscht ist.
aus der Sendungsbeschreibung des NDR:
"... warum streiken Menschen eigentlich und was kann das nützen? Mikado-Kinderreporterin Julia hat sich mal erklären lassen, was die Erzieher und Erzieherinnen im Kita-Streik erreichen wollen. Dazu hat sie sich mit Marlis Tepe getroffen, die Bundesvorsitzende der "Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft". Gewerkschaften sind Zusammenschlüsse von Menschen, die in bestimmten Bereichen arbeiten, die sich dafür einsetzen, dass es für alle gute Arbeitsbedingungen gibt."
Während am Donnerstag, den 28. Mai 2015 in Frankfurt und Hamburg über 30.000 Beschäftigte für eine Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe demonstrierten, tagte die Mitgliederversammlung der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA). Wer erwartet hatte, dass die Arbeitgeber nun endlich ein Angebot vorlegen, das als Verhandlungsgrundlage dienen könnte, wurde schwer enttäuscht. Die VKA hat lediglich ihre halbherzigen „Vorschläge“ vom April zu einem förmlichen Angebot erhoben.
Frankfurt a.M./Hamburg – Über 30.000 Beschäftigte des kommunalen Sozial- und Erziehungsdienstes (SuE) demonstrierten heute bei zwei Großkundgebungen in Frankfurt a.M. und Hamburg für eine deutliche Aufwertung des gesamten Berufsfeldes und eine bessere Bezahlung. Unter dem Strich streikten bundesweit rund 50.000 Erzieherinnen, Sozialarbeiter und –pädagogen sowie Beschäftigte aus der Behindertenhilfe. Das teilte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mit.
Am Donnerstag, den 28. Mai, wurde in Hamburg nordeutschlandweit für eine Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe demonstriert. 15.000 Teilnehmende, darunter viele KollegInnen aus den Nachbar-Bundesländern, trafen sich ab 9 Uhr am Hamburger DGB-Gewerkschaftshaus. Nach einer Kundgebung wurde zum Sitz der Arbeitsrechtlichen Vereinigung Hamburg (AVH) marschiert und dort lautstark und entschlossen deutlich gemacht, dass die ErzieherInnen auf ein Angebot der Arbeitgeber warten. Anschließend zogen die Streikenden zum Fischmarkt, wo eine Abschlusskundgebung stattfand.
Heute versammelten sich die Streikenden vor dem Sitz des Hamburger Arbeitgeberverbands (AV-H) und forderten diesen auf, ein Angebot an die Gewerkschaften einzuholen. Unter dem Motto "Habt ihr den Knall nicht gehört" waren die Kolleginnen und Kollegen aufgefordert, die an sie verteilten Luftballons platzen zu lassen. Danach zogen die Streikenden zur Streikkundgebung vor das DGB-Gewerkschafthaus, wo für morgen auch die streikenden Kolleginnen und Kollegen aus den benachbarten Bundesländer erwartet werden.
Auch nach Pfingsten und zum ersten Mal bei eher durchwachsenen Wetter versammelten sich wiederum mehrere Tausende StreikteilnehmerInnen in Hamburg auf dem Gänsemarkt vor dem Sitz der Finanzbehörde. Mit dabei an dem heutigen Tag waren die Postzusteller, die heute einen Warnstreiktag durchführten, um ihre Forderung nach Arbeitszeitverkürzung und Lohnerhöhung zu unterstreichen. Nach der Begrüßung der Streikenden trugen sich schon viele GEW-Kolleginnen und Kollegen in bewährter Weise bei unserem Streikmobil in die Streiklisten ein.
In einer gemeinsamen Erklärung haben die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und die Bundeselternvertretung der Kinder in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege (BEVKi) die Partnerschaft von Erzieherinnen und Eltern betont. Eltern sehen täglich, mit wie viel Engagement Erzieherinnen und Erzieher ihre Aufgaben meistern. Sie sind hoch qualifizierte pädagogische Fachkräfte und tragen große Verantwortung. Für Erzieherinnen sind Eltern kompetente und unverzichtbare Partner in der gemeinsamen Verantwortung für das Aufwachsen der Kinder.
Die unbefristeten Streiks im Sozial- und Erziehungsdienst (SuE) der Kommunen werden über Pfingsten hinaus fortgesetzt. Das teilte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) am Donnerstag nach einer Sitzung der Bundestarifkommission Bund und Kommunen, die in Kassel tagte, mit. Bereits am Mittwoch hatte die bundesweite Streikdelegiertenkonferenz der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di die unbefristete Fortsetzung der Streiks beschlossen.
Seit dem 8. Mai befinden die Beschäftigten des kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst im unbefristeten Streik. Doch anstatt endlich ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen, um die Streiks zu beenden, will die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) das Thema offenbar - zu Lasten der Eltern und Kinder - aussitzen. Deshalb hat die GEW nun angekündigt, die Streiks über Pfingsten hinaus fortzusetzen, um den Druck auf die Arbeitgeber aufrecht zu erhalten.
Der Landeselternausschuss Kindertagesbetreuung ruft Arbeitgeber und Gewerkschaften auf, sofort neue Verhandlungen aufzunehmen, um die Streiks in Kindertagesstätten und in der Nachmittagsbetreuung an Schulen zu beenden. Dazu müssten die Arbeitgeber umgehend ein Angebot vorlegen, das zu einer Aufwertung des Erzieherberufes führt. Dieses Ziel unterstützt der LEA nach wie vor. Die Gewerkschaften ruft der LEA dazu auf, weitere Streiks – wenn überhaupt erforderlich – nur mit Augenmaß durchzuführen, rechtzeitig anzukündigen und zu befristen.