---mit Rede vom Manuela Kirschbaum, Erzieherin---
Die Beschäftigten der Länder gehen weiter zu Tausenden auf die Straße und fordern die Arbeitgeber auf, in der aktuellen Tarifrunde endlich ein Angebot vorzulegen. Zur Unterstützung der Aktionen in Hamburg reiste GEW-Vorsitzende Marlis Tepe an.
In den festgefahrenen Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes der Länder gehen weiterhin täglich Tausende Streikende auf die Straßen. Zu den jüngsten Hochburgen der Proteste zählten Hamburg und Stuttgart mit insgesamt mehr als 4.200 Streikenden.
In Hamburg legten die Tarifbeschäftigten der Hamburger Schulen, der Regionalen Bildungs- und Beratungszentren, der Hochschulen, der Jugendmusikschule und der Volkshochschule die Arbeit nieder. Bei der Kundgebung auf dem Gänsemarkt forderte die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe: „Die Arbeit im öffentlichen Dienst muss wieder attraktiver werden. Schon jetzt sind viele Einrichtungen nicht mehr in der Lage, freie Stellen zu besetzen, weil sich zu wenige junge Menschen für eine Arbeit im Landesdienst entscheiden.“ Im Anschluss zogen die rund 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof. Nachmittags trafen sich die Kolleginnen und Kollegen zu einer Streikversammlung in der GEW-Geschäftsstelle.
Größere Demonstrationen gab es zudem in Kiel und Lübeck. In der Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins gingen rund 800 Streikende auf die Straße, in der Hansestadt 500. „Wir gehen gemeinsam auf die Straße um den Druck auf die Länder zu erhöhen.Schleswig-Holstein braucht einen handlungsfähigen öffentlichen Dienst mit hoch qualifizierten und motivierten Beschäftigten. Da müssen denn aber auch Bezahlung und Arbeitsbedingungen stimmen. Der öffentliche Dienst darf bei den Einkommen gegenüber den Berufen in der Wirtschaft nicht weiter ins Hintertreffen geraten“, sagte Astrid Henke, Landesvorsitzende der GEW Schleswig-Holstein auf der Abschlusskundgebung auf dem Kieler Asmus-Bremer-Platz.
In Württemberg schlossen sich Beschäftigte aus allen Landeseinrichtungen dem Streikaufruf von GEW, ver.di, GdP und IG Bau an, darunter mehrere hundert angestellte Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher im Schuldienst sowie Hochschulbeschäftigte. Bei der zentralen Kundgebung in Stuttgart mit rund 1.200 Protestierenden betonte die Landevorsitzende Doro Moritz: „Wenn die Verhandlungen am Donnerstag in Potsdam weitergehen, hat das Pokerspiel der Arbeitgeber ein Ende. Wir brauchen eine kräftige Lohnerhöhung, die der Leistung der Kolleginnen und Kollegen gerecht wird.“
Außerdem seien dringend strukturelle Verbesserungen bei der Eingruppierung notwendig. Bei den angestellten Lehrkräften müsse die Paralleltabelle zu den Beamten und Beamtinnen vollständig umgesetzt werden. Für die Erzieherinnen und Erzieher in den Heimsonderschulen dürfe die Anhebung der Bezahlung auf das höhere Niveau ihrer Kolleginnen und Kollegen bei den Kommunen nicht länger aufgeschoben werden. „Geld ist aber nicht alles. Die Arbeitgeber müssen dem Versprechen von sicheren Arbeitsplätzen im öffentlichen Dienst Taten folgen lassen. Die hohe Zahl der Befristungen ist ein Skandal."
Auch Jena, Thüringen folgten die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes den Warnstreikaufrufen der GEW.
Nach zwei bisher ergebnislosen Verhandlungstreffen, bei denen die Arbeitgeber kein Angebot vorlegten, geht es am Donnerstag in die dritte Runde. Die GEW fordert gemeinsam mit den anderen Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes 6 Prozent, mindestens aber 200 Euro mehr monatlich.
Foto: GEW Hamburg / Joachim Geffers
Rede vom Manuela Kirschbaum, Erzieherin
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
geschätzte Pädagoginnen , Pädagogen und Therapeutinnen und Therapeuten,
Ich heiße Manuela Kirschbaum, bin Erzieherin in der Grundschule und Fachgruppensprecherin des sogenannten Pädagogisch Therapeutischen Fachpersonals an Schulen in der GEW.
Es ist heute wichtiger denn je, auf die Straße zu gehen uns bemerkbar zu machen und unsere Rechte einzufordern.
Die 2. Verhandlungsrunde und kein Angebot der Arbeitgeber,
und dabei hat Hamburg 12,8 Milliarden Euro im letzten Jahr erwirtschaftet.
Die Begründung ist eine gute Konjunktur!
Ich frage mich, warum vergessen wird, dass wir Träger der stützenden Säulen sind,
die solche Erträge überhaupt erst möglich machen.
Wir stützen die Säule mit, dass diese Stadt wächst und attraktiver wird.
Wir unterstützen, dass Eltern täglich die Arbeitsplätze besetzen können, weil sie ihre Kinder in vertrauensvoller, qualifizierter Obhut wissen.
Das sind Voraussetzungen für eine gute Konjunktur!!!
Täglich leisten wir eine gesellschaftlich wichtige, hoch qualifizierte und auch anstrengende Arbeit.
Wir halten trotz der stark verschlechterten Arbeitszeitregelung, seit August 2018
an unserem Idealismus fest, bringen soziales Engagement ein und motivieren die Schüler mit viel Herzblut, weil uns Ihre Bildung und Entwicklung eine Herzensangelegenheit ist.
Wir bewegen uns jedoch mehr und mehr in die Phase der Hochkonjunktur von Arbeitsverdichtung durch den Fachkräftemangel.
Dennoch leiten wir unsere hochmotivierten Praktikantinnen und Praktikanten an, die wir, gerade aus diesem Wissen der schwindenden Fachkräfte sehr schätzen und die eine qualifizierte Anleitung verdient haben und eine Erhöhung ihres Entgeltes um 100 Euro für ihren Einsatz.
In Hamburgs Schulen bilden wir die Grundlagen mit, dass Unterricht und Bildung überhaupt umgesetzt und vermittelt werden können.
Wir machen die Schüler mit Regeln, Ritualen und mit Normen am Lebensort Schule vertraut.
Führen sie mit ihren Eltern durch die komplexe Schulstrukturen.
Dabei handelt es sich mittlerweile überwiegend um Großbetriebe,
die das ganze noch komplexer und arbeitsintensiver machen.
Ob aus Unwissenheit oder aus Ignoranz landete unsere Fachlichkeit durch ein Abrechnungsmodell in der Versenkung was unser Engagement stark beschneidet und unsere Arbeit erheblich schwieriger macht.
Es geht uns schlichtweg schlecht, denn wir können nicht mehr so qualifiziert arbeiten, dass jede Unterstützung für die Schüler Hand und Fuß hat.
Es reicht meistens nur noch für den Einsatz als Feuerwehr oder Hilfskraft.
Wir leisten sozialen Einsatz für die Sorgen und Nöte, die in den Schulen auftreten
UND ES TRETEN VIELE SORGEN UND NÖTE AUF!!!!!!!
Wir machen unsere Arbeit gerne!
Aber darauf, dass die Politik soziale Arbeit immer wieder als Sparschwein benutzt, haben wir mittlerweile eine regelrechte Allergie entwickelt!
Denn wir erleben tagtäglich, dass wir im teuren Hamburg leben,
dass auch wir an hohen Mieten und Lebenshaltungskosten gebunden sind.
Und dass auch unsere eigenen Familien Wünsche und Bedürfnisse haben.
Und wir wissen von der Ungleichbehandlung der Gehälter zu den Kommunen, deren Beschäftigten teilweise besser bezahlt werden als wir.
Und wir nehmen unter diesen Bedingungen, unsere eigene Gesundheit mit großer Besorgnis wahr!
Wann kommt der Wert der sozialen Arbeit endlich in der Politik an??? Das was wir leisten???
Unsere Arbeitgeber haben die Zusammenhänge noch nicht verstanden,
sonst hätten sie den 6% schon lange zugestimmt!!!
Aber WIR erleben die Zusammenhänge!!
Und fordern deshalb 6% mehr Gehalt für unsere Arbeit, mindestens aber 200 Euro
Wir fordern zudem die Zulage für die Physio- und Ergotherapeuten an den Schulen.
Diese dürfen auf keinen Fall schlechter dastehen als die anderen Beschäftigten an den Schulen. Sie leisten eine außerordentlich wichtige Arbeit an Schülern, die gesundheitlich darauf angewiesen sind!
ICH WÜNSCHE UNS ALLEN VIEL ERFOLG!!!!