Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ruft für Montag, den 16.März ihre angestellten Mitglieder im Bereich des Tarifvertrags der Länder (TV-L) in Schulen, Hochschulen und Weiterbildungseinrichtungen zu einem ganztägigen Warnstreik auf.
Der Grund: Die Arbeitgeber weigern sich in den Verhandlungen, auf die Tarifforderungen der Gewerkschaften einzugehen und ein akzeptables Angebot vorzulegen. Stattdessen drohen sie mit Kürzungen bei der betrieblichen Altersvorsorge.
Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes der Länder machen sich stark für 5,5 Prozent mehr Gehalt (mindestens 175 Euro) und einen Tarifvertrag für angestellte Lehrkräfte. Sie wehren sich gegen die Provokation der Arbeitgeber in der zweiten Verhandlungsrunde, den angestellten Lehrkräften einen Tarifvertrag diktieren zu wollen. Gleichzeitig weisen sie den Vorstoß der Arbeitgeber nach Einschnitten in die Betriebsrente strikt zurück.
Hamburg setzt mit dem Warnstreik am 16. März, dem Beginn der dritten Verhandlungsrunde in Potsdam, ein deutliches Signal an die Arbeitgeberseite, dort zu einer Einigung zu gelangen. „Die Landesbeschäftigten brauchen ein deutliches Plus im Portemonnaie, um Anschluss zu halten mit der Gehaltsentwicklung in der Wirtschaft sowie in Bund und Kommunen.“ so Anja Bensinger-Stolze, Vorsitzende der GEW Hamburg. „Dass die Arbeitgeber auch im Jahr 2015 die Eingruppierung von angestellten Lehrkräften einseitig diktieren wollen, ist ebenso unakzeptabel wie Kürzungen bei der betrieblichen Altersvorsorge. Unsere Forderungen stehen gleichberechtigt nebeneinander. Ein gegenseitiges Ausspielen ist mit uns nicht drin.“
Im Fokus der Streikaktivitäten der GEW stehen alle Beschäftigten an Schulen: angestellte Lehrkräfte ebenso wie die Beschäftigten des pädagogischen und therapeutischen Fachpersonals und vor allem auch Hamburgs 450 Vorschullehrkräfte. Als studierte SozialpädagogInnen sind auch sie bisher gemäß einer Arbeitgeberrichtlinie eingruppiert. Die Folge ist, dass ihr Verdienst innerhalb von 10 Jahren um etwa 25.500€ geringer ist als der einer Sozialpädagogin in einem anderen schulischen Tätigkeitsfeld.
„Mit dieser Ungerechtigkeit muss Schluss sein. Wir brauchen dringend eine Entgeltordnung, die die Qualifikation, den pädagogischen Auftrag und die Lehrtätigkeit der Kolleginnen und Kollegen angemessen berücksichtigt. Auch die Bildungsarbeit mit Kindern im Vorschulalter muss vernünftig bezahlt werden.“ Verdeutlicht Birgit Rettmer Tarifreferentin der GEW, die Position der Gewerkschaft.
Die GEW Planung für den ganztägigen Warnstreik am 16. März sieht vor
- 8.00 Uhr, Streikkundgebung an der Stadtteilschule am Hafen, Standort Neustadt, Neustädter Straße 60, 20655 Hamburg. Diese Schule wird komplett bestreikt.
- 9.00 Uhr,Streikkundgebung gemeinsam mit den anderen DGB Gewerkschaften ver.di und GdP auf dem Gänsemarkt. Hier spricht u.a. die Bundesvorsitzende der GEW Marlis Tepe.
- anschließend Demonstration aller Gewerkschaften zum Curiohaus
- 11.30 – 14.30 Uhr, Streikversammlung im Curiohaus (Rothenbaumchaussee 13). Es spricht u.a. die Vorsitzende der GEW Hamburg Anja Bensinger-Stolze. Anschließend eine politisch-satirische Lesung mit Thomas Ebermann und Rainer Trampert .