Mit der Forderung nach einem Gehaltszuwachs von 5,5 Prozent (mindestens 175 €) und nach einer tariflichen Regelung zur Eingruppierung angestellter Lehrkräfte startet die GEW in die Tarifrunde für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder. „Seit 2006 halten uns die Arbeitgeber der Länder hin. Im Jahr 2015 muss Schluss damit sein, die größte Beschäftigtengruppe im öffentlichen Dienst der Länder einseitig nach Gutsherrenart zu entlohnen“, betont Anja Bensinger-Stolze (Vorsitzende der GEW Hamburg).
Jedes Bundesland zahlt den Lehrkräften auf Grundlage einseitig diktierter Arbeitgeber-Richtlinien ein anderes Gehalt. Dieser Umgang mit Tarifbeschäftigten ist nicht zeitgemäß und undemokratisch.
Hamburgs 450 Vorschullehrkräfte sind besonders betroffen. Als studierte SozialpädagogInnen gelten sie tarifrechtlich als Lehrkräfte. Dies hat zur Folge, dass ihr Verdienst innerhalb von 10 Jahren um etwa 25.500 € geringer ist als der ihrer KollegInnen, die als SozialpädagogInnen tariflich eingruppiert in anderen schulischen Tätigkeitsfeldern arbeiten.
„Jetzt reicht’s. Wir haben mehr verdient.“ Mit diesem Motto machen die Vorschulleitungen auf ihre Situation aufmerksam. Sie haben sich in der GEW im Arbeitskreis Vorschule aktiv zusammengeschlossen. „Die Situation ist ein Skandal. Wir leisten sehr engagiert eine hoch anspruchsvolle Arbeit. Diese muss endlich angemessen bezahlt werden“, so Ines Radionow-Knabe, eine der Sprecherinnen des Kreises.
Mit ihrer Gehaltsforderung wollen die Gewerkschaften Anschluss halten an die Lohnentwicklung beim Bund und in den Kommunen sowie die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung. „ Gerade in einer so teuren Stadt wie Hamburg sind angemessene Gehaltssteigerungen unabdingbar, um die Lebenshaltungskosten zu decken“, erläutert Anja Bensinger-Stolze die Forderung der GEW.
Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, ruft die GEW alle Schulbeschäftigten zu einer Protestaktion am 24.02.2015 (16:30 – 17:30) vor der Heinrich-Wolgast-Schule (St. Georg, Lange Reihe / Greifswalder Straße) auf.
Hintergrund:
Verhandlungsauftakt ist am 16. Januar in Berlin. Die zweite und dritte Verhandlungsrunde sind auf den26./27. Februar bzw. den 16./17. März in Potsdam terminiert. Die TdL verhandelt mit Ausnahme Hessens für alle Bundesländer. Die Gewerkschaften verlangen, dass der Abschluss wirkungsgleich auf die rund zwei Millionen Beamtinnen und Beamten sowie Pensionäre der Länder übertragen wird.