GEW ruft zum Warnstreik am 26.2. auf

22. Februar 2013Von: PresseredaktionThema: Tarif / Besoldung
Tarifverhandlungen öffentlicher Dienst der Länder: Geduld der Gewerkschaften ist am Ende!
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Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat alle ihre angestellten Mitglieder im Bereich des Tarifvertrags der Länder (TV-L) in Schulen, Hochschulen, Weiterbildungseinrichtungen zu einem ersten Warnstreiktag am Dienstag, den 26.2.2013 aufgerufen.

Das betrifft Lehrkräfte, ErzieherInnen, SozialpädagogInnen, TherapeutInnen, Vorschulklassenleitungen an den Schulen, wissenschaftliche MitarbeiterInnen, HochschullehrerInnen, Angestellte der Jugendmusikschule und der Volkshochschule.

Der Grund: Die Arbeitgeber haben auch in der zweiten Verhandlungsrunde für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder kein Angebot vorgelegt. "Die Arbeitgeber zeigen keine Bewegung und spielen auf Zeit. Diese Zeit haben wir aber nicht mehr: Seit 2006 soll die Bezahlung der Lehrkräfte per Tarifvertrag geregelt werden. Zeit genug, das Thema zu diskutieren und auszuloten", sagte Klaus Bullan, Vorsitzender der GEW Hamburg.

Auch bei der zweiten zentralen Forderung der Gewerkschaften – eine Erhöhung der Gehälter um 6,5 Prozent – gab es keine Annäherung. "Die Beschäftigten verdienen mehr. Sie haben ein Recht, Anschluss an die Lohnentwicklung in der Wirtschaft sowie in Bund und Kommunen zu halten", betonte Bullan.

Die GEW Planung für den ganztägigen Warnstreik am 26.2. sieht vor:

7:30 Uhr

Streikbeginn und Kundgebung der GEW an der Schule Weidemoor,

(Weidemoor 1, 21033 Hamburg).

10:00 Uhr

Streikkundgebung gemeinsam mit den anderen DGB Gewerkschaften ver.di und GdP und dem dbb am Gewerkschaftshaus Besenbinderhof
Hier spricht u.a. Ilse Schaad, die GEW Verhandlungsführerin in den Tarifverhandlungen;

anschließend Demonstration aller Gewerkschaften zum Curiohaus

12:30 Uhr bis 15:00 Uhr

Streikversammlung im Curiohaus (Rothenbaumchaussee 13)
Es spricht u.a. der Hamburger GEW Vorsitzende Klaus Bullan,
im Anschluss Lesung von Harry Rowohlt.

“Im Fokus unserer Streikaktivitäten stehen vor allem die speziellen Sonderschulen sowie die etwa 400 Vorschulklassen in Hamburg. Hier gehen wir davon aus, dass  kaum Unterricht stattfinden kann”, so Bullan zur Planung der GEW.

Matthias Derda (50 Jahre, drei Kinder), Leiter einer Vorschulklasse in Hamburg, berichtet:
"Bei mir sind es 1740 Euro netto, die ich monatlich als Lohn bekomme. Ich finde es ungerecht, dass es für angestellte Lehrer und Dipl. Sozialpädagogen in Vorschulklassen im Schuldienst keine Tarifvereinbarung über die Entgeltordnung gibt. Die Landesbehörde kann die Bezahlung nach Gutsherrenart einfach einseitig bestimmen. Die Forderungen in der jetzigen Tarifrunde nach 6,5 % mehr Lohn und dem Abschluss einer tariflich gebundenen Entgeltordnung für angestellte Lehrkräfte unterstütze ich voll und sehe diesen als einen ersten Schritt in die richtige Richtung."

Die GEW ruft BeamtInnen und Beamte zwar nicht zum Streik auf, aber dazu, nach ihren zeitlichen Möglichkeiten die Streikaktionen des Tages zu unterstützen. Denn Beamte in Hamburg sind direkt beteiligt: Erster Bürgermeister Olaf Scholz hat den Gewerkschaften schriftlich versichert, die Tarifergebnisse zeit- und inhaltsgleich für die Beamten zu übernehmen.

Die dritte Verhandlungsrunde für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder findet am 7./8. März in Potsdam statt.