Die Gewerkschaften verhandeln seit dem 24. Januar 2025 mit dem Bund und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) über eine Gehaltserhöhung für die Tarifbeschäftigten im Geltungsbereich des TVöD. In den Tarifverhandlungen fordern die Gewerkschaften kräftige Gehaltserhöhungen für die Beschäftigten sowie wirksame Maßnahmen zur Entlastung. Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen, rief die GEW ihre Mitglieder im Tarifbereich der VKA/AVH heute, am 7. März, zu einem ganztägigen Warnstreik frühe Bildung auf.
Der Aktionstag begann um 8:30 Uhr mit einer Streikversammlung in der Landesgeschäftsstelle der GEW Hamburg im Curiohaus. Bei Kaffee und Franzbrötchen waren viele Streikende vor Ort. Dort gab es u.a. eine Rede von Tim Hansen, Erzieher und GEW Mitglied. Ab 9:30 Uhr versammelten sich die Teilnehmer*innen bei strahlendem Sonnenschein zu einer Kundgebung am Gänsemarkt, bevor es mit einem Demonstrationszug über den Rathausmarkt zum Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof ging.
„In vielen Bereichen wird die Arbeit zunehmend entgrenzt: Die Arbeitszeit wird flexibler und die Möglichkeiten zum mobilen Arbeiten werden erweitert. Das birgt Chancen, aber auch Risiken. Denn es ist erwiesen, dass Kolleg*innen mit entgrenzten Arbeitszeiten häufig mehr arbeiten. Damit Beschäftigte von den flexiblen Arbeitszeiten profitieren, braucht es mehr Selbstbestimmung“, so Varsenik Vardanyan, GEW-Referentin für Kinder- und Jugendhilfe und TV AVH.
„Deshalb fordern wir ein ‚Meine-Zeit-Konto‘. Das gibt die Freiheit, selbst zu entscheiden: Lässt man sich die Zeitguthaben auszahlen, möchte man lieber vorübergehend die Wochenarbeitszeit senken, oder langfristig auf ein Sabbatjahr sparen? Das muss die Entscheidung der Arbeitnehmerin bzw. des Arbeitnehmers sein, nicht die des Arbeitgebers. Zeit ist Geld. Wir fordern beides!“, ergänzt Sven Quiring, Vorsitzender der GEW Hamburg.
Hintergrund
Die Gewerkschaften verhandeln für rund 2,5 Millionen Beschäftigte. Im Organisationsbereich der GEW wird für Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsbereich verhandelt, beispielsweise für Erzieherinnen und Erzieher. Ver.di hat die Verhandlungsführerschaft für die Gewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Verhandlungsauftakt war am 24. Januar 2025 in Berlin. Die zweite Runde fand am 17./18. Februar in Potsdam statt, die dritte und möglicherweise entscheidende Runde ist vom 14. bis 16. März angesetzt, ebenfalls in Potsdam.
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Foto: GEW Hamburg