Die Gewerkschaften verhandeln seit dem 24. Januar 2025 mit dem Bund und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) über eine Gehaltserhöhung für die Tarifbeschäftigten im Geltungsbereich des TVöD. In den Tarifverhandlungen fordern die Gewerkschaften kräftige Gehaltserhöhungen für die Beschäftigten sowie wirksame Maßnahmen zur Entlastung:
- 8 Prozent mehr Gehalt – mindestens 350 Euro
- höhere Zuschläge für Überstunden und besondere Arbeitszeiten
- drei zusätzliche freie Tage pro Jahr
- ein „Meine-Zeit-Konto“, in dem die Beschäftigten Entgelterhöhungen und Zuschläge ansparen können, um sie zur Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit oder für zusätzliche freie Tage beziehungsweise längere Freistellungsphasen zu nutzen
- einen weiteren freien Tag pro Jahr für Mitglieder
- eine Wiederaktivierung der Regelungen zur Altersteilzeit
Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen, ruft die GEW Hamburg ihre Mitglieder im Tarifbereich der VKA/AVH am Montag, 10. März, zu einem ganztägigen Warnstreik auf.
Der Ablauf:
- 9:30 Kundgebung Reesendamm/ Ecke Ballindamm
- Demo zum Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof
„Die Aufgaben wachsen! Das Personal ist knapp! Die Mittel sind begrenzt! Die Bürokratie nimmt zu! Das ist der Alltag von vielen Erzieher*innen. Der Druck, die Arbeit in der gewohnten Qualität zu leisten und gleichzeitig die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden zu erhalten, wird immer größer. Das ist eine große Herausforderung. Mit unseren Forderungen nach mehr Urlaub, mit einer besseren Entlastung, einem gerechten Ausgleich für Überstunden und dem Abbau von unnötiger Bürokratie wollen wir einen grundlegenden Wandel im Arbeitsfeld von Erzieher*innen herbeiführen. Es ist an der Zeit, dass unsere Arbeit anerkannt wird und wir die notwendigen Rahmenbedingungen erhalten, um den Anforderungen gerecht zu werden. Nur so können wir auch in Zukunft die bestmögliche Betreuung und Förderung von Kindern und Jugendlichen gewährleisten“, so Varsenik Vardanyan, GEW-Referentin für Kinder- und Jugendhilfe und TV AVH.
„Wissenschaftler*innen warnen vor einer zunehmenden Spaltung der Gesellschaft. Wir im öffentlichen Dienst halten dagegen: Wir stehen ein für Solidarität und für Zusammenhalt, für Chancengleichheit und für die Gleichheit vor dem Gesetz. Und wir kämpfen gemeinsam für gute Arbeitsbedingungen in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes. Wir stehen hier zusammen in der Kälte für mehr zwischenmenschliche Wärme. Wir brauchen Arbeitszeiten, die zum Leben passen. Arbeitszeiten, die Raum für das Leben daneben lassen. Arbeitszeiten, die die Wechselfälle des Lebens anerkennen. Wir lassen uns nicht gegeneinander ausspielen! Wir sind rund zweieinhalb Millionen Beschäftigte. Wir sind EIN öffentlicher Dienst: Jung und Alt, Ost und West, Amtsleiterin und Hausmeister, Busfahrerin und Erzieher, Ärztin und Pfleger. Wir sind bunt, von verschiedener Herkunft und Geschlechtsidentität. Liebe Kolleginnen und Kollegen: Wir halten zusammen für einen guten Tarifabschluss. Wir fordern acht Prozent! Wir fordern Entlastung! Wir fordern zusätzliche Urlaubstage! Für alle!“, ergänzt Sven Quiring, Vorsitzender der GEW Hamburg.
Hintergrund
Die Gewerkschaften verhandeln für rund 2,5 Millionen Beschäftigte. Im Organisationsbereich der GEW wird für Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsbereich verhandelt, beispielsweise für Erzieherinnen und Erzieher. Ver.di hat die Verhandlungsführerschaft für die Gewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Verhandlungsauftakt war am 24. Januar 2025. Die zweite Runde am 17./18. Februar blieb ohne Ergebnis, die dritte Runde soll vom 14. bis 16. März stattfinden.
Der Warnstreikaufruf findet sich im Anhang.
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Foto: Tim Hansen
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