Insgesamt im oberen Mittelfeld findet sich die Hamburger Beamtenbesoldung im Vergleich mit dem Bund und den anderen Ländern wieder. Das ist ein zentrales Ergebnis für Hamburg aus dem bundesweiten DGB-Besoldungsreport 2025. Gleichzeitig weist der Bericht auf die Schwachstellen der Hamburger Besoldung hin. Tanja Chawla, Vorsitzende des DGB Hamburg: "Insbesondere im Vergleich mit Berlin ist Hamburg in allen Kategorien stark zurückgefallen. Für junge Menschen, die eine Verbeamtung in einer Großstadt anstreben, hat Hamburg damit an Attraktivität verloren. In den Eingangsstufen der wichtigen Besol-dungsgruppen A7 und A9 verdienen Berliner Beamtinnen und Beamte mehr als 1.000 Euro im Jahr mehr als ihre Hamburger Kolleginnen und Kollegen. Dies betrifft beispielsweise die Polizei und die Feuerwehr."
Im Vergleich mit den anderen norddeutschen Ländern ist Hamburg aufgrund der Anglei-chungszulage in diesem Jahr in der Beamtenbesoldung noch gut aufgestellt. Die Anglei-chungszulage, die 20 Prozent der jeweiligen Monatsbesoldung beträgt, ist eine jährliche Einmalzahlung. Sie soll im Dezember 2025 zum letzten Mal ausgezahlt werden und an-schließend nach geltender Rechtslage komplett entfallen. Chawla: "Mit dem Wegfall der Angleichungszulage droht Hamburg im Vergleich mit anderen Ländern deutlich an Attrak-tivität zu verlieren. Eine derartige Besoldungskürzung wäre nicht vermittelbar. Ein neuer Senat sollte sich deutlich dazu bekennen, die Angleichungszulage zu entfristen und in die Tabelle einzubauen. Gleichzeitig braucht es eine verbindliche Zusage, die kommenden Ta-rifergebnisse für die Beschäftigten der Länder zeit- und wirkungsgleich auf die Besoldung und Versorgung zu übertragen. Hier gibt es einen klaren Handlungsauftrag an den neuen Senat."
Anpassungsbedarf sieht der DGB auch im Bereich der Beamtenversorgung. Mit der Ab-schaffung der jährlichen Sonderzahlung für Versorgungsempfängerinnen und Versor-gungsempfänger wurden pauschale Abzüge von den ruhegehaltsfähigen Dienstbezügen im Hamburgischen Beamtenversorgungsgesetzes verankert. Diese Abzüge haben sich überholt, sie stellen einen Wettbewerbsnachteil dar und sind damit ersatzlos zu streichen. Chawla: "Hamburg sollte nicht den Eindruck erwecken, bei der Versorgung seiner ehema-ligen Beamtinnen und Beamten besonders sparsam zu sein. Die Beamtenversorgung stellt im Wettbewerb mit der Privatwirtschaft einen zentralen Attraktivitätsfaktor dar."
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